FÜR EINEN SENSIBLEN UMGANG MIT GOTTES SCHÖPFUNG

Aktionstag "Tiere der Bibel" im Zoo Augsburg

Weihbischof Wörner mit Diakon Martin bei der Segnung. Foto: Alfred Herrmann
Weihbischof Wörner mit Diakon Martin bei der Segnung. Foto: Alfred Herrmann

04.05.2018

Eine besondere Verantwortung für alles, was auf Erden lebt

In der Bibel haben sie ihren festen Platz: Allein 130 Tierarten finden im Alten und Neuen Testament Erwähnung als Teil der Schöpfung Gottes. Und der Mensch hat in der Schöpfungsgeschichte eine besondere Aufgabe erhalten: Er ist verantwortlich für alles, was auf Erden lebt. Dennoch drohen weltweit immer mehr Tierarten auszusterben. Ihre Lebensräume sind in akuter Gefahr.

Welche Bedeutung die Bewahrung der Schöpfung für einen Christen hat, konnten am 4. Mai mehr als 700 Erstkommunionkinder aus dem gesamten Bistum Augsburg bei einem Aktionstag "Tiere der Bibel" im Augsburger Zoo erfahren. Der Aktionstag, eine Idee der Kinder- und Jugendhilfe des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken, möchte Kinder für den Erhalt von Gottes Schöpfung sensibilisieren und zugleich einen spannenden Zugang zur Bibel eröffnen. Organisiert wurde er vom Bonifatiuswerk in Kooperation mit dem Bistum und dem Zoo Augsburg. 

Segnung der asiatischen Elefanten

Zwischen Seebären, Flamingos und Sumatra-Tigern feierten die Kinder am Morgen auf der Zoo-Festwiese einen Gottesdienst mit Weihbischof Florian Wörner. Ein buntes Bühnenprogramm mit Moderatorin Claudia Markert und Liedermacher Robert Haas führte sie dann auf eine Reise in die Welt der Tiere. Mit einer biblischen Rallye erkundeten die jungen Besucher anschließend auf eigene Faust den Zoo mit seinen über 300 Tierarten. Einen Höhepunkt bildete am Mittag die Segnung der asiatischen Elefanten durch Weihbischof Wörner.

"Wir Menschen tragen Verantwortung für alles Leben auf der Welt", sagte Weihbischof Wörner gegenüber den Kindern, "Gottes Schöpfung ist uns anvertraut, damit wir achtsam und verantwortungsvoll mit ihr umgehen." Vor Journalisten betonte Weihbischof Wörner, wie sehr sich ein solcher Aktionstag "Tiere der Bibel" eignet, um Kinder für den bewussten Umgang mit der Schöpfung zu sensibilisieren, "ganz im Sinne der Schöpfungsenzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus".

Die Gefährdung der verschiedenen Tierarten ist hauptsächlich durch Einflüsse des Menschen verursacht

Zoodirektorin Dr. Barbara Jantschke unterstrich: "Die Gefährdung der verschiedenen Tierarten und ihrer Lebensräume ist hauptsächlich durch die Einflüsse des Menschen verursacht." "Die Tiere im Zoo fungieren als Botschafter für ihre noch frei lebenden Artgenossen und sollen die Besucher auf die Bedrohung von Lebensräumen aufmerksam machen", so Direktorin Jantschke.

Welche Chance ein Zoobesuch für die Vermittlung des Glaubens bietet, erklärte Matthias Micheel. „Tiere sind besonders gut geeignet, um Kinder sowohl die Schöpfung als auch die Bibel näherzubringen“, betonte der Leiter der Kinder- und Jugendhilfe im Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken. Im Zoo könnten Kinder – wie auch Erwachsene – zum einen sehr viel über die Tiere der Bibel, ihre Lebensweise und ihre symbolische Bedeutung in den biblischen Texten lernen, so der Theologe.

Zum anderen ließen sich Werte wie Schöpfungsbewahrung und Erhalt der Artenvielfalt in der ganz unmittelbaren Erfahrung mit lebendigen Tieren besonders gut thematisieren. „Kinder finden sehr schnell Gefallen an Tieren und bringen ihnen ganz unmittelbar Gefühle und ethische Verantwortung entgegen.“ Der Zoo werde auf diese Weise zu einem nachhaltigen Lernort für Leben und Glauben, ist Micheel überzeugt. „Die Kinder werden die Erfahrungen dieses Tages nicht so schnell vergessen.“

(ah)