"ZEIG DRAUßEN, WAS DU DRINNEN GLAUBST!"

GlaubensMobil als Beispiel experimenteller Pastoral

Der Projektreferent, Religionspädagoge Johannes Schäfers, war mit dem Mobil von März 2011 bis zum Katholikentag in Mannheim im Mai 2012 auf Deutschlandtour.
Der Projektreferent, Religionspädagoge Johannes Schäfers, war mit dem Mobil von März 2011 bis zum Katholikentag in Mannheim im Mai 2012 auf Deutschlandtour.

15.11.2012

„Experimentelle Pastoral am Beispiel der Initiative GlaubensMobil“

Unter dem Titel „Experimentelle Pastoral am Beispiel der Initiative GlaubensMobil“ wurde am vergangenen Dienstag, dem 13. Novembe .2012 im voll besetzten Hörsaal 2 der Theologischen Fakultät Paderborn ein erstes Fazit des Projektes gezogen. Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes und Initiator der Aktion, stellte das Projekt in seiner Eingangsrede in den Zusammenhang der missionarisch-diakonischen Ausrichtung des Hilfswerkes, das als „Missionsverein für Deutschland“ gegründet worden ist.

Das Evangelium auf ungewöhnliche und innovative Weise verkünden

Gerade heute gehe es darum – im Geist des Heiligen Bonifatius – das Evangelium auch auf ungewöhnliche und innovative Weise zu verkünden. „In der mobilen Gesellschaft ist es ein Experiment, von einer Komm-Struktur zu mobilen pastoralen Formen zu gelangen, die Menschen an ihren alltäglichen Lebensorten ernst nimmt“, so Austen. 

In einem raps-gelben VW-Transporter war der Projektreferent, Religionspädagoge Johannes Schäfers, von März 2011 bis zum Katholikentag in Mannheim im Mai 2012 auf Deutschlandtour. Unter dem Leitwort „Zeig draußen, was Du drinnen glaubst!“ hat er auf moderne Weise versucht, Inhalte des Glaubens verstärkt in die Öffentlichkeit und ins alltägliche Leben zu tragen. Dabei hat er 50.000 Kilometer quer durch Deutschland zurück gelegt und ist mit über 15.000 Menschen ins Gespräch gekommen.

Begegnungen auch an „Anders-Orten“

Das GlaubensMobil besuchte zahlreiche Pfarrgemeinden, Pastoralverbünde, pastorale Räume, Seelsorgeeinheiten und Schulen sowie kirchliche und kommunale Großveranstaltungen. Ein bedeutender Teil der Begegnungen fand aber auch an „Anders-Orten“ statt, an Orten also, an denen man nicht unbedingt mit Themen des Glaubens und der Religion gerechnet hätte (Strandpromenade, Flughafen, Einkaufszentrum usw.) Professor Hans Hobelsberger und Heinz Ruland vom Fachbereich Pastoral der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen haben das Projekt wissenschaftlich begleitet und empirisch ausgewertet. Die Studie hierzu wird im März 2013 vorliegen.

Professor Hobelsberger bezeichnete – in einer vorläufigen ersten Einschätzung – das Projekt als sehr gelungen. „Das GlaubensMbil konfrontiert beispielhaft Evangelium und Existenz miteinander“, konstatiert Hobelsberger den exemplarischen Charakter.  „Es ist ein wichtiges pastorales Experiment, auf dessen Früchte wir alle noch hoffen dürfen.“

„Gespräche am Straßenrand“

Für Projektreferent Johannes Schäfers waren in den 14 Monaten seiner Tätigkeit besonders die persönlichen Glaubensgespräche („Gespräche am Küchentisch“ und die „Gespräche am Straßenrand“ entscheidend. Das GlaubensMobil sei für ihn ein wichtiger Impuls, der verbreiteten Sprachlosigkeit in Glaubensdingen mit entgegenzuwirken.

„Für mich war es auch eine Art Vokalbeltraining“, so Schäfers. Denn die authentische Glaubensweitergabe setze immer das persönliche Glaubenszeugnis und das glaubwürdige Zeugnis des eigenen Lebens und Handelns voraus.

In Dänemark startet am 1. Dezember Diakon Kaare Nielsen mit seiner Version des GlaubensMobils durch das größte Bistum der Welt: Kopenhagen.

(mm)