MONSIGNORE AUSTEN AUF PROJEKTREISE IN ISLAND

Eine aufbrechende Kirche am Ende der Welt

In der Pfarrei St. Joseph überreichte Monsignore Austen die Willkommenstasche des Bonifatiuswerkes an Gemeindemitglieder.
In der Pfarrei St. Joseph überreichte Monsignore Austen die Willkommenstasche des Bonifatiuswerkes an Gemeindemitglieder.

24.08.2015

Eine erfreuliche Entwicklung der katholischen Kirche Islands

12.000 registrierte Katholiken unter etwa 323.000 Einwohnern und zehnmal so viele Taufen wie Beerdigungen, das sind nur zwei Zahlen, die die positive Situation der katholischen Kirche in Island beschreiben. In dem kleinen Land am nördlichen Polarkreis hat sich die katholische Kirche, trotz vieler Probleme, in den letzten Jahren erfreulich entwickelt, wie Generalsekretär Monsignore Georg Austen berichtet, der in den vergangenen zwei Wochen gemeinsam mit Pfarrer Martin Geistbeck aus Ingolstadt auf Projektreise in dem Land aus Eis und Feuer gewesen ist. Neben den 18 Priestern gibt es 30 Ordensschwestern und 11 Ordensbrüder und von den sechs Pfarreien des Bistums Reykjavik hat sich die Pfarrei St. Johannes Paul II. in Keflavik gerade erst neu gegründet.

Weite Entfernungen, schwierige klimatische Bedingungen und eine schwere Sprache

Doch ist das Land geprägt durch sehr weite Entfernungen, schwierige klimatische Bedingungen und eine schwere Sprache, die die Arbeit in der Pastoral nicht immer leicht macht. Sehr viele Katholiken des Landes sind Arbeitsmigranten, die meisten kommen aus Polen, von den Philippinen und aus Litauen. Zu einer Gemeinde zählen nicht selten 80 bis 90 Nationen, eine Kirche mit jungem und internationalem Gesicht. Hinzu kommt das Rücktrittsgesuch von Reykjaviks Bischof Peter Bürcher aus gesundheitlichen Gründen, der viel für das Bistum in den vergangenen acht Jahren getan hat. „Ich möchte Bischof Bürcher für sein unermüdliches Engagement und unsere vertrauensvolle Zusammenarbeit meinen herzlichsten Dank aussprechen. Ihm ist es nicht nur gelungen die Finanzen des Bistums zu konsolidieren, sondern auch wichtige Akzente in der Pastoral zu setzen“, sagt Monsignore Austen.

Stykkisholmur, ein katholisches Zentrum zweieinhalb Autostunden nördlich von Reykjavik

Diese Akzente lassen sich vor allem anhand einiger Projekte veranschaulichen. In Stykkisholmur, einem kleinen katholischen Zentrum zweieinhalb Autostunden nördlich von Reykjavik wird ein Gebäudekomplex saniert und zu einem Katholischen Zentrum mit Schwesternhaus, Kapelle, Priester- und Exerzitienhaus mit separaten Priesterwohnungen ausgebaut. Das Bonifatiuswerk hat dieses Projekt in den Jahren 2012 bis 2014 mit insgesamt 361.500 Euro unterstützt.

Pfarrei mit Gemeindezentrum in Selfoss

Ein weiteres richtungsweisendes Projekt ist die Errichtung einer Pfarrei mit Gemeindezentrum in Selfoss, die für nächstes Jahr geplant ist. Ebenso liegen Bischof Bürcher die geistliche Begleitung der Familien am Herzen und der alte Marienwallfahrtsort Marialind.

Ohne die finanzielle Hilfe aus dem Ausland könnte die katholische Kirche in Island nicht auskommen. Über die Hälfte des Gesamtbudgets der katholischen Kirche Islands stammt aus dem Ausland, der größte Anteil davon wiederum von dem Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken und dem Diaspora-Kommissariat der deutschen Bischöfe.

Mit großer Gastfreundschaft empfangen

„Während meiner Reise wurde ich stets mit großer Gastfreundschaft empfangen und es ist sehr ermutigend, wie sich die isländische katholische Kirche entwickelt hat. Von allen Seiten habe ich Dank für die Solidarität und die finanzielle Unterstützung des Bonifatiuswerkes und des Diaspora-Kommissariates erfahren, wie auch die Wertschätzung durch unseren Besuch, “ zieht Monsignore Austen sein ganz persönliches Fazit der Reise. „Wir werden die katholischen Christen „am Ende der Welt“, wie sie sich selbst bezeichnen, nicht vergessen.“

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