KLOSTERNEUGRÜNDUNG NEUZELLE

Zisterzienser geben der Diasporakirche Brandenburgs ein Gesicht

Blick auf das Kloster Neuzelle. Foto: Patrick Kleibold
Blick auf das Kloster Neuzelle. Foto: Patrick Kleibold

20.10.2017

Das Bonifatiuswerk unterstützt die Klosterneugründung Neuzelle und schließt Kooperationsvereinbarung mit den Mönchen

Seit zwei Monaten leben wieder Mönche im brandenburgischen Neuzelle. Vier Zisterzienser wollen das vor 200 Jahren verlassene Kloster dauerhaft wiederbesiedeln. Diese Wiederbesiedlung begrüßt auch das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken. In einer Kooperationsvereinbarung hat das Diaspora-Hilfswerk den Mönchen und dem Bistum Görlitz im Rahmen seiner Möglichkeiten personelle und finanzielle Unterstützung zugesagt.

Das Barockkloster Neuzelle ist für die Katholiken Ostdeutschlands ein wichtiger Wallfahrtsort und ein bedeutendes geistliches Zentrum. Von nun an wollen die Mönche durch ihr Dasein und ihr gemeinsames Gebet „ein sichtbares und erfahrbares Zeichen der Einheit sein“, sagte Pater Kilian, der sich um die ökonomischen Angelegenheiten der Klosterneugründung kümmert.

Zisterzienser geben der Diaspora-Kirche ein Gesicht

Dem Bonifatiuswerk liegt die Klosterneuansiedlung in der Region Brandenburgs, die durch eine extreme Diasporasituation geprägt ist, besonders am Herzen. „Gerade in der ostdeutschen Diaspora ist es für uns als Hilfswerk für den Glauben bedeutsam, dass unsere Kirche ein Gesicht bekommt und in die Gesellschaft hinein wirken kann. Dieses Gesicht verleihen ihm die Zisterzienser, die duch ihr geistliches Leben und ihre Offenheit suchende und glaubende Menschen ansprechen und so einen Dialog über den Glauben ermöglichen. Der Slogan des Bonifatiuswerkes ‚Zeig draußen, was Du drinnen glaubst‘ wird durch die Mönche lebendig“, sagte der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Georg Austen.

Bonifatiuswerk übernimmt Spendenverwaltung

Ähnlich wie bei der Unterstützung des Neubaus der Propstei St. Trinitatis in Leipzig und der Bischofskirche St. Olav im norwegischen Trondheim wird das Bonifatiuswerk auf Grundlage seiner Vergabeordnung die Neuansiedlung fördern. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Bistum Görlitz.

Die Kooperationsvereinbarung sieht unter anderem vor, dass das Bonifatiuswerk die Spendenverwaltung sowie die notwendigen Fundraisingmaßnahmen übernimmt. Dazu werden die notwendigen personellen und finanziellen Ressourcen zur Verfügung gestellt. Einen erheblichen Teil wird die Verwaltungsarbeit einnehmen.

Einen ersten Schritt in Richtung Finanzierungshilfe des Projektes hat das Bonifatiuswerk bereits gemacht. Die Klosterbrauerei in Neuzelle hat eine Sonderedition seines beliebten Bieres „Der schwarze Abt“ aufgelegt und wird mit dem Verkauf jeder Flasche das Bonifatiuswerk bei seinem Vorhaben unterstützen. Pro verkaufter Flasche spendet die Brauerei 20 Cent an das Bonifatiuswerk. Ebenso wird die Klostergemeinschaft einen neuen BONI-Bus erhalten.

Herzlich in der Region begrüßt

Während einer vom Bonifatiuswerk organisierten Informationsreise für Journalisten durch die ostdeutschen Diözesen in der vergangenen Woche haben sich Journalisten und Vertreter des Hilfswerkes persönlich ein Bild vom aktuellen Stand und den Herausforderungen der Wiederansiedlung gemacht. Zu spüren sei eine deutliche Aufbruchsstimmung in der Region. Die Mönche seien von der Bevölkerung sehr herzlich empfangen worden, zugleich kämen auch immer mehr Menschen zu den Gebetszeiten in die Klosterkirche, berichtete Pater Simeon, der im kommenden Jahr erster Prior des Klosters werden soll.

(pk)