WAS WILL DIE AKTION?
Mit dieser Aktion macht das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken seit 2002 auf den heiligen Nikolaus aufmerksam. Daher heißt es am 6. Dezember: Bühne frei für den heiligen Bischof von Myra und Sendepause für den Weihnachtsmann. Wir bieten eine positive Einladung, den Nikolaustag zu feiern und zeigen, dass der Heilige heute noch ein echtes und gutes Vorbild ist.
Denn anders als die Kunstfigur Weihnachtsmann, der eigentlich nur ein Geschenkebringer ist, hat Nikolaus wirklich gelebt. Die Überlieferung zeigt ihn uns als jemanden, der für die Not seiner Mitmenschen stets ein offenes Ohr hatte und ihnen half, ohne groß darüber zu sprechen. Das finden wir echt gut. Nächstenliebe, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit gehörten zu seinem "Täterprofil". So kann er für uns heute ein Heiliger mit echtem Nachahmungspotential sein.
Kennzeichen: Mitra, Bischofsstab, Ring, Priestergewand
Wesen: Heiliger Mensch, lebte im 4. Jhd. n. Chr.
Beruf: Bischof
Wohnort: Myra in der heutigen Türkei
Aufgabe heute: Nothelfer und Schutzpatron der Kinder, Schüler und Schiffsleute
Überlieferung: Legenden erzählen von Uneigennützigkeit und tätiger Nächstenliebe, selbstlosem Schenken und Teilen
Kennzeichen: Zipfelmütze, roter Mantel, weißer Rauschebart
Wesen: Kunstfigur, ab 1932 fester Bestandteil der Werbeindustrie
Beruf: angeblicher Geschenkelieferant
Wohnort: Nordpol
Aufgabe heute: Handel und Umsatz steigern
Überlieferung: Werbespots erzählen von Rentieren und Geschenketüten, von Konsum und Käuflichkeit
Wer war Nikolaus und was macht eigentlich der Weihnachtsmann? Wir haben in der Kölner Innenstadt mal nachgefragt.
Nikolaus hat wirklich gelebt, vor langer Zeit in Lykien. Das liegt heute in der Türkei. Seine Eltern waren sehr reich. Als sie starben, war Nikolaus erst 16 Jahre alt. Einige Jahre wohnte er allein in dem großen Haus, und wenn hungrige Kinder oder arme alte Menschen an seine Türe klopften, gab er ihnen von seinem Reichtum ab.
Dann verkaufte er das Haus und zog in die Stadt Myra, wo sein Onkel lebte. Dort wurde Nikolaus zum Priester geweiht und später als Bischof ausgewählt.
Er war ein guter Bischof und half den Leuten, wo er nur konnte. Von dem Geld, das er für sein großes Haus bekommen hatte, ließ er Armenhäuser für die Menschen bauen, die keine Wohnung hatten. Er richtete Waisenhäuser ein für Kinder, die keine Eltern mehr hatten oder um die sich niemand kümmerte.
Und im Hafen baute er ein Haus für alte Seeleute, die nicht mehr aufs Meer hinaus fahren konnten. Nikolaus war hilfsbereit, schenkte gern und war selbst für andere ein Geschenk.
Einmal zog eine große Hungersnot ins Land, weil es lange nicht geregnet hatte. Das Getreide auf den Feldern vertrocknete. Eines Abends lief ein großes Schiff mit vielen Säcken voller Getreide in den Hafen ein. Die Menschen in Myra hofften, dass sie nun Korn bekämen, um daraus Brot zu backen.
Aber der Kapitän wollte keinen einzigen Sack abgeben. Die hungernden Menschen taten ihm Leid. Doch er hatte auch Angst vor seinem Herrn, der ihn bestrafen würde, wenn er nicht alle Kornsäcke ablieferte. Bischof Nikolaus sagte zu dem Kapitän: "Vertrau mir, du wirst bestimmt keinen Ärger bekommen." Schließlich gab ihm der Kapitän Korn für die Menschen in Myra, die damit nun endlich wieder Brot backen konnten.
Später erzählte man sich, dass der Herr des Kapitäns die Säcke nachgezählt und das Getreide gewogen habe, und nicht ein einziges Körnchen habe gefehlt... Ein Wunder war geschehen!
Einmal fuhr ein großes Segelschiff übers Meer. Plötzlich begann ein heftiger Sturm. Den Männern an Bord gelang es nicht, den Kurs zu ändern. Sie hatten große Angst. Der Sturm zerfetzte die Segel, warf das Schiff hin und her.
Da stand plötzlich ein Mann hinter dem Steuer und lenkte das Schiff ganz sicher und ruhig durch den Sturm bis in den Hafen von Myra hinein.
Am nächsten Tag gingen die Matrosen in die Kirche. Sie wollten Gott für ihre Rettung danken. Bischof Nikolaus stand dort hinter dem Altar, und die Seemänner erkannten in ihm ihren Retter in der Not.
Als Nikolaus starb, waren die Menschen sehr traurig. Viele eilten nach Myra, um den toten Bischof noch einmal sehen zu können. Seeleute, die in ferne Länder fuhren, hatten dort oft von ihm erzählt. So ist er über alle Grenzen hinaus für seine Liebe zu den Menschen bekannt geworden.
Viele besuchen noch heute sein Grab in der Stadt Bari in Süditalien. Dort wird jedes Jahr ein Fest gefeiert, und zwar an dem Tag, als seine Gebeine von Myra nach Bari gebracht wurden. Das war am 9. Mai 1087. Kaufleute hatten sie aus Myra mitgebracht, als die Stadt angegriffen wurde.
Man baute in Bari eine große Kirche und nannte sie "Basilika S. Nicola". Auch das Fußballstadion dort trägt den Namen des Bischofs.
Nikolaus wird u.a. als Schutzpatron der Kinder, Bäcker und Seeleute verehrt. Und Jahr für Jahr feiern Kinder in vielen Ländern am 6. Dezember seinen Namenstag.
Sie haben Fragen zur "Weihnachtsmannfreien Zone", zur Aktion "Tat.Ort.Nikolaus" oder wünschen einen Pressekontakt? Eva Dreier und Theresa Meier (Presse) sind Ihnen gerne behilflich.
Eva Dreier
Referentin missionarische und diakonische Pastoral
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Theresa Meier
Redakteurin/Social Media
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