"CORONA HEIßT NICHT, DASS WIR ALLEINE GLAUBEN"

Bundesweite Solidaritätsaktion für Katholiken in der Minderheit eröffnet

Gemeinsam haben Heinz Paus (Präsident Bonifatiuswerk), Monsignore Georg Austen (Generalsekretär Bonifatiuswerk), Bischof Dr. Franz Jung, Pfarrer Stefan Redelberger (Vorsitzender Diözesan-Bonifatiuswerk im Bistum Würzburg) und Schwester Lydia Kaps (Leiterin Kinder- und Jugendzentrum Don Bosco) alle Katholiken dazu aufgerufen, selbst zu Hoffnungsträgern zu werden (v.l.). (Foto: Patrick Kleibold)

08.11.2020

Das Bonifatiuswerk und das Bistum Würzburg haben am heutigen Sonntag die bundesweite Diaspora-Aktion der katholischen Kirche mit einem Gottesdienst unter den entsprechenden Corona-Schutzbedingungen im Würzburger Kiliansdom eröffnet.

Bischof Dr. Franz Jung rief alle Katholiken in Deutschland dazu auf, am Diaspora-Sonntag, den 15. November, großzügig die Katholiken in der Diaspora mit einer Spende zu unterstützen und durch die eigene Solidarität zum "Hoffnungsträger" für andere zu werden. Gerade während der Corona-Pandemie, durch die alle Christen erlebten, was es heißt in der Diaspora zu leben, seien Solidarität und gegenseitige Hilfe die Grundtugenden eines jeden Christen. Am kommenden Sonntag sammelt die katholische Kirche in allen Gottesdiensten für Katholiken in der Diaspora in Nord- und Ostdeutschland, in Nordeuropa und im Baltikum.


Hoffnung in einer besonderen Diaspora-Erfahrung schenken

Die Diaspora-Aktion steht unter dem Leitwort "Werde Hoffnungsträger" und soll die Aufmerksamkeit auf die Schwestern und Brüder richten, die in der Diaspora, in der Zerstreuung, leben. In seiner Predigt sagte Bischof Jung, Diaspora oder Zerstreuung bedeuten in diesen Tagen des teilweisen Lockdown mehr als nur eine konfessionelle Minderheitensituation.

"Unser Land durchlebt angesichts der Corona-Pandemie insgesamt eine Diaspora-Erfahrung. Wegen der Einschränkungen können wir nur noch wenige Familienangehörige und Freunde treffen. Wir leben aufgrund der Kontaktbeschränkungen gewissermaßen alle in der Diaspora. Das Motto könnte deshalb kaum besser gewählt sein, auch wenn bei der Planung die jetzige Situation wahrscheinlich noch nicht im Blick war. Aber das macht nichts. Hoffnungsträger werden zu allen Zeiten benötigt, aber jetzt sicher besonders dringlich", sagte Bischof Jung. Die ganze Predigt vom Würzburger Bischof finden Sie hier.


Menschen sind auf Solidarität angewiesen

Eröffnet wurde die Aktion zu Beginn des Gottesdienstes durch den Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, mit Schwester Lydia Kaps vom Kinder- und Jugendzentrum Don Bosco in Magdeburg.

"Trotz Corona geht die Arbeit in unseren Hilfsprojekten weiter. Dabei gibt es notwendige pastorale und soziale Projekte, die gerade in dieser herausfordernden Zeit Menschen auf unterschiedliche Weise unterstützen, die es zu fördern gilt. Viele Menschen sind auf unser Gebet und unsere Solidarität angewiesen. Der Spagat von Abstand halten und Nähe suchen, von Hoffnung geben und Solidarität zeigen, gehört in Gebet, Wort und Tat erkennbar zusammen. Vielleicht werden wir als Kirche nicht mehr von allen als systemrelevant angesehen, aber durch unsere konkrete Hilfe sind wir mehr und in diesem Sinn existenzrelevant für den Menschen", sagte Monsignore Austen. Corona heiße nicht, dass wir alleine glauben.

Kinder und Jugendliche im Don Bosco Zentrum Magdeburg unterstützen

"So wie viele weitere Kinder- und Jugendprojekte in der Diaspora sind auch wir im Don Bosco Zentrum in Magdeburg auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Durch ihre Hilfe können wir auch weiterhin Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 27 Jahren mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen – die häufig von der Gesellschaft übersehen werden – begleiten und ihnen helfen, ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben aufzubauen", dankte Schwester Lydia allen Spenderinnen und Spendern in ganz Deutschland.
 

Grußbotschaft aus Island

In einer Videobotschaft dankte Bischof David Tencer aus dem Bistum Reykjavik in Island, der wegen der Corona-Beschränkungen nicht zur Eröffnung nach Würzburg kommen konnte, ebenfalls allen Spenderinnen und Spendern. In Island wachse die Angst der Menschen aufgrund von Covid, der damit verbundenen Arbeitslosigkeit und den Einschränkungen des Alltagslebens, beschrieb der Bischof. "Wir wollen dafür danken, dass Sie unsere Hoffnungsträger sind und wollen mit Ihnen Hoffnungsträger sein. Gott segne Sie."

Grußwort Bischof Tencer, Island

Spendenaufruf vom Würzburger Bischof Jung

Im Aufruf zur Diaspora-Aktion bat Bischof Jung um Gebet und Spenden für die Katholiken in einer Diaspora-Situation. Die Corona-Zeiten seien auch Zeiten, in denen man sich bewähren könne als Hoffnungsträger. "Ich würde mich freuen, wenn Sie großzügig die Katholiken in der Diaspora mit Ihrer Spende im Gottesdienst oder durch eine Onlinespende unterstützen würden. Ich wünsche der Diaspora-Aktion ein gutes Gelingen und uns offene Herzen."

(pk)

Downloads und Video vom Pontifikalamt

Predigt von Bischof Dr. Franz Jung
Grußwort von Hans Langendörfer SJ, Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
Grußwort von Gerhard Eck, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration, Mitglied des Bayerischen Landtags.

Video vom Pontifikalamt im Würzburger Kiliansdom