ALLE SIND WILLKOMMEN

Auftakt der Mutmachaktion bei der Bahnhofsmission Paderborn

Theresa Brautmeier, Katrin Sijbom und Georg Austen vom Bonifatiuswerk übergeben die Mutmach-Bücher an Sabine Bergmeier, Bahnhofsmission, und Margarete Schwede, Trägervertreterin. (v.l.) (Foto: Karin Stieneke)
Theresa Brautmeier, Katrin Sijbom und Georg Austen vom Bonifatiuswerk übergeben die Mutmach-Bücher an Sabine Bergmeier, Bahnhofsmission, und Margarete Schwede, Trägervertreterin. (v.l.) (Foto: Karin Stieneke)

24.07.2021

Mit Mut im Gepäck kam das Team des Bonifatiuswerkes zum Auftakt der Libori-Aktion bei der Bahnhofsmission in Paderborn an und überreichte die ersten Bücher mit Mutmach-Geschichten. „Wir möchten den ehrenamtlich und hauptberuflich Engagierten hier bei der Bahnhofsmission für ihren Einsatz danken. Sie sind Mutmacher und Mutmacherinnen und können die Bücher aber auch an Gäste und Reisende weitergeben, die in diesen herausfordernden Zeiten eine Ermutigung brauchen“ erläutert Generalsekretär Georg Austen die Motivation des Bonifatiuswerkes. 

Sabine Bergmeier, Leiterin der Bahnhofsmission, kümmert sich mit ihrem Team täglich um etwa 100 Gäste. In der Coronazeit konnten viele ihre ehrenamtliche Aufgabe nicht mehr erfüllen, aber das Angebot wurde dennoch aufrechterhalten. „Inzwischen ist die Zahl der Ehrenamtlichen wieder auf 26 angestiegen“ berichtet Sabine Bergmeier. Sie bieten zusammen mit drei Hauptberuflichen Hilfen bei Reisen, Lebensmittel, aber auch Schlafsäcke, Isomatten und warme Unterwäsche an. Auch Sachspenden sind willkommen „denn Obst, Kekse und Kaffee sind nicht regelmäßig im Angebot und darüber freuen sich die Gäste sehr“.  Sabine Bergmeier versteht sich auch als Mutmacherin, wenn sie täglich den Menschen konkret mit dem Lebensnotwendigen helfen kann, aber auch durch ihr Zuhören, ihre Zuwendung und die Ermutigung, die sie an andere weitergibt.
 

Das Elend hat mich erschüttert

Ulrike Jeremias suchte zu Beginn ihres Ruhestandes eine sinnvolle Aufgabe. Inzwischen ist sie seit vier Jahren ehrenamtlich bei der Bahnhofsmission tätig. Über ihre Motivation sagt sie: „Entsetzlich finde ich das Elend, das wir in unserer Welt nicht mitbekommen. Das hat mich erschüttert“. Einmal in der Woche kocht sie Kaffee, schmiert Berge von Brot und unterstützt aber auch Reisende auf dem Gleis. Obdachlose, Menschen am Rand der Gesellschaft, aber auch viele Einsame sind regelmäßig zu Gast in dem kleinen Gebäude auf Gleis 1 am Paderborner Bahnhof.  

Weitere Eindrücke vom Besuch bei der Bahnhofsmission

Trägerschaft in ökumenischer Verantwortung

„Wir drängen uns keinem auf, aber viele nehmen die Unterstützungsangebote der Bahnhofsmission gern an. Manche kommen auch, um einfach hier zu sein. Jede und jeder ist hier willkommen“ betont Margarete Schwede vom Vorstand des In Via Paderborn e. V. Gemeinsam mit der Diakonie Paderborn-Höxter ist die Bahnhofsmission in Paderborn wie auch an vielen anderen Orten in ökumenischer Trägerschaft. Die Träger sorgen für eine entsprechende Begleitung der Ehrenamtlichen. Schulungsangebote von Deeskalation bis zur Ersten Hilfe, regelmäßige Teamtreffen und vor allem die Wertschätzung der Träger sind eine wichtige Unterstützung.
 

Hilfe ist keine Einbahnstraße

„In Via Menü“ kocht im Rahmen einer vom Jobcenter geförderten Maßnahme für Langzeitarbeitslose mehrmals in der Woche jeweils 80-100 Mittagessen, die von der Bahnhofsmission gern abgeholt werden, denn die Gäste schätzen eine warme Mahlzeit sehr. Aber die Hilfe ist keine Einbahnstraße, denn diese Freude und Wertschätzung ist für die  Teilnehmenden der Maßnahme ebenfalls wertvoll – und das Wissen, dass dies eine sinnvolle Tätigkeit ist.
 

Hintergrund

Zum Liborifest verschenkt das Bonifatiuswerk Zeit für Gespräch und Mut: Unter dem Motto "Neun Tage – neun Orte" macht sich das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken mit einem knallgelben BONI-Bike während der Libori-Woche auf den Weg durch Paderborn. Im Gepäck verstecken sich nur gute Nachrichten. Insgesamt 2.000 gestiftete Exemplare des Buches "Wie man Riesen bekämpft – echte Mutmach-Geschichten" von David Kadel werden vom 24. Juli bis zum 1. August verschenkt. Darin geben prominente Stimmen wie Matze Ginter, Thilo Kehrer oder Samuel Koch ermutigende Impulse und wollen auch ein Zeichen des ‚Dankes‘ in der Öffentlichkeit setzen. An folgenden Orten macht das BONI-Bike in der Liboriwoche Station: Bahnhofsmission, Dom, Sozialdienst katholischer Frauen skf Paderborn, Altenheim Westfalenhof, Vinzenzkrankenhaus, Ostfriedhof, Familienunterstützender Dienst FuD, „Gasthaus“- Hilfen für bedürftige Menschen, Hospizdienst AchtsamZeit.

Die Aktion wird ermöglicht durch die Bank für Kirche und Caritas und die Firma Löckenhoff.

(stk)

Das Bonifatiuswerk bei Libori 2021

Coronabedingt finden die Liborifeierlichkeiten auch 2021 nur in reduziertem Rahmen statt. Dabei ist das Bonifatiuswerk dennoch: Mit der traditionellen Gebetsstunde für die Diaspora am 26. Juli im Paderborner Dom und beliebten Liboritusch-Karten. Und schließlich besucht das Hilfswerk bei der Mutmachaktion "Neun Tage – neun Orte" mit dem "Boni-Bike" Menschen, die besondere Ermutigung brauchen oder die in der Pandemie selbst zum Mutmacher geworden sind.

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