KIRCHENENTWICKLUNG

Bistum Hildesheim will jede zweite Immobilie aufgeben

Es gehe bei der Immobilienreform darum, die Kirche mutig fit zu machen für die Zukunft, sagt Bischof Wilmer.
Es gehe bei der Immobilienreform darum, die Kirche mutig fit zu machen für die Zukunft, sagt Bischof Wilmer.

05.05.2021

Das Bistum Hildesheim plant weitere Einsparungen bei seinen Immobilien. Es will bis zum Jahr 2030 etwa die Hälfte seiner rund 1.400 Gebäude aufgeben. "Sakralbauten werden dabei nicht im Zentrum stehen", betont Bischof Heiner Wilmer. Dabei will er die Gemeinden in den Prozess miteinbeziehen. Im Diasporabistum Hildesheim leben derzeit 592.000 Katholikinnen und Katholiken. Sie stellen circa 7,5 Prozent der Bevölkerung im Bistum.

"Im Mittelpunkt steht dabei, wie wir angesichts unserer Ressourcen in Zukunft das Evangelium verkünden können. Da müssen wir uns auch die Frage stellen, wie viele ehemalige Kaplanswohnungen oder Garagen wir in der Fläche tatsächlich brauchen", sagte Bischof Heiner Wilmer. In den nächsten zwei Jahren sollen die einzelnen Pfarreien klären, welche personellen Ressourcen sie haben, wie diese zu den Immobilien vor Ort passen und ob es nicht sinnvoller ist, Räume anzumieten oder etwa gemeinsam mit evangelischen Gemeinden zu nutzen. Die Gemeinden sollten selbst beurteilen, welche Gebäude sie künftig bräuchten", so der Bischof.


Wilmer: Kirche mutig fit machen für die Zukunft

Es gehe bei der Immobilienreform darum, die Kirche mutig fit zu machen für die Zukunft, erläuterte Wilmer. Die Corona-Krise habe gezeigt, dass sich viele Menschen fragten, was sie im Leben trägt und ihnen Hoffnung gibt. Leer stehende Pfarrheime, wie es sie an einigen Orten gäbe, gehörten sicher nicht dazu.

Seit dem Jahr 2000 hat das Bistum eigenen Angaben nach bereits 65 Kirchen entwidmet und zugehörige Gebäudeensembles veräußert. Zuletzt hatte Wilmer die Schließung von drei Bildungshäusern beschlossen. Aktuell gehören zur Diözese 399 Kirchen und Pfarrzentren, 265 Pfarrheime und 251 Pfarrhäuser. Hinzukommen unter anderem 102 Kindergärten, elf Jugendeinrichtungen und weitere 111 Wohngebäude.

(kna/pk)