ÖKUMENE IN DER DIASPORA
Erzählt von mir! Ökumenischer Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt
13.05.2021
Der Auftakt zum 3. Ökumenischen Kirchentag ist heute ein Open Air Fernsehgottesdienst mit dem Motto "Erzähl von mir!". Im Mittelpunkt der ökumenischen Feier steht der Bericht von der Himmelfahrt Jesu aus der Apostelgeschichte. Darin trägt er seinen Jüngerinnen und Jüngern auf, Zeugnis zu geben. Den Gottesdienst können Sie live im Ersten sehen (ARD).
Von Jesus und Gott erzählen war auch das Ziel der vom Bonifatiuswerk geförderten Personalstelle "Ökumene-3-Praxis". Dabei ging es um den Austausch mit Menschen, die keiner Konfession angehören, ohne diese für die eigene Position zu vereinnahmen.
PROGRAMM-TIPP DES TAGES
Donnerstag 13. Mai: Ökumenischer Fernsehgottesdienst (ARD) mit dem Motto "Erzähl von mir".
Nach der Ausstrahlung sind viele Veranstaltung in der Mediathek einsehbar.
Ökumene in der Diaspora
Kontakt auf Augenhöhe mit konfessionslosen Menschen
"Ökumene-3-Praxis in Kirchgemeinden, kirchlichen Einrichtungen und Erwachsenenbildung", so heißt die Personalstelle, die im Auftrag des Bistums Magdeburg bis 2019 für zwei Jahre vom Bonifatiuswerk gefördert wurde.
"Ökumene der dritten Art" geht nicht nur in den Dialog zwischen Konfessionen, sondern sucht den Kontakt auf Augenhöhe mit religionsfreien Menschen. Es ist ein theologischer Fachbegriff, der auf den Religionsphilosoph Eberhard Tiefensee zurückgeht. Die Prinzipien des Dialogs der verschiedenen christlichen Kirchen und der interreligiöse Dialog wird auf das Gespräch und die Begegnung mit konfessionslosen Menschen ausweitet.
Für Dr. Daniela Bethge war das Projekt eine herausfordernde Aufgabe, denn in Sachsen-Anhalt sind mehr als zwei Drittel der Bevölkerung konfessionslos. Die Diplom-Theologin und Diplom-Sozialarbeiterin (FH) und war als Projektleiterin in der Heimvolkshochschule Roncalli-Haus Magdeburg tätig. Sie trieb unter anderem die religiöse Bildung von konfessionlosen Mitarbeitenden bei kirchlichen Trägern, die Forbildung mit Schwerpunkt Ökumene-3-Praxis für Diakone und Angebote für religionsfreie Paare sowie Freizeitangebote mit religiösen Anteilen voran. Kinobabende mit ausgewählten Filmen ermöglichten anschliessend Diskussionen über christliche Themen zwischen Menschen mit und ohne Konfession.
Projekt mit Nachhaltigkeit
Auch nach dem Abschluss der Förderung wird ein Teil der Projektziele unter anderem von Daniela Bethge weiter verfolgt. Das Seminar für religionslose Erziehende konnte 2020 bereits wiederholt werden und wird auch weiterhin mit Daniela Bethge als Referentin angeboten. In Birkenwerder ist es dem dort ansässigen Pater Reinhard zu verdanken, dass Exerzitien für Paare mit einer Partnerin oder einem Partnern ohne Konfession stattfinden. Die Vertiefung der Ökumene der dritten Art ist in der ostdeutschen Diakonieausbildung durch Dr. Thomas Pogoda zum festen Bestandteil der Ausbildung geworden. Zusätzlich wurde in der Bibliothek der Fachakademie für Gemeindepastoral mit seiner Hilfe eine Literatursparte zur "Ökumene der dritten Art und Ostdeutschland" eröffnet. Die ehemalige Projektleiterin setzt auch ihre Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Tiefensee fort. Gemeinsam haben sie ein Gesprächswochendende für Gläubige mit ihren konfessionslosen Freundinnen und Freunden für Anfang 2021 geplant, das coronabedingt voraussichtlich auf 2022 verschoben wird.
Das Bonifatiuswerk hat die Personalstelle für zwei Jahre mit 85.000 Euro gefördert.
Der ÖKT kann eine starke ökumenische Erfahrung werden, in deren Zentrum Christus steht. Uns als Kirchen ist es wichtig, dass dieses Zeugnis vom ÖKT vor allem in die Gemeinden hineinstrahlt.
Heinrich Bedford-Strohm
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland
