"EVAS HALTESTELLE"

Bundesbauministerin besucht Tagesstätte für obdachlose Frauen

Evas Haltestelle ist für wohnungslose Frauen ein Ort der Sicherheit und Unterstützung. (Foto: SKF Berlin)
Evas Haltestelle ist für wohnungslose Frauen ein Ort der Sicherheit und Unterstützung. (Foto: SKF Berlin)

28.04.2023

Hoher Besuch in "Evas Haltestelle" des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Berlin-Wedding: Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) informierte sich am Mittwoch vor Ort über die Angebote der Tagesstätte für obdachlose Frauen. Besonders interessierte sie sich für das bundesweit erste Modellprojekt "Housing First", das obdachlosen Frauen unbürokratisch eine eigene Wohnung vermittelt.

"Ich mag diesen Ansatz sehr", lobte die Ministerin. Das Projekt verhelfe Frauen mit möglichst wenigen Vorbedingungen zu einer Wohnung. Ein solcher Schutzraum erleichtere es ihnen, nach der Obdachlosigkeit weitere persönliche Probleme aufzuarbeiten. Genauso wichtig sei es deshalb, dass der SkF begleitend auch psychosoziale Beratung anbiete.
 

Wohnungsvermittlung für Frauen

Geywitz betonte, der Bund könne solche und vergleichbare Projekte nicht direkt fördern. Der Berliner Senat könnte dies jedoch aus der Bundesförderung für sozialen Wohnungsbau tun, die sich bis 2026 bundesweit auf 14,5 Milliarden Euro belaufe, sagte die Ministerin. Sie wolle dies ihrer scheidenden Staatssekretärin Cansel Kiziltepe (SPD) empfehlen, die an diesem Donnerstag Sozialsenatorin wird.

Esther Köb vom Housing-First-Projekt des SkF erklärte, dass seit Oktober 2018, dem Begiff des Projekts, 65 Frauen eine Wohnung mit eigenem Mietvertrag vermittelt werden konnte. Allein in diesem Jahr seien es bislang 13, davon 11 alleinstehende Frauen und 2 mit Kindern. Ziel des Verbands ist es nach Angaben der SkF-Bereichsleiterin für Offene Sozialarbeit, Elke Ihrlich, jährlich 45 Wohnungen zu vermitteln. Weil diese zunehmend nur in renovierungsbedürftigem Zustand angeboten würden, habe der SkF eine Handwerkerin angestellt. Überdies helfe der Verband beim Einzug und der Einrichtung.
 

Unterstützen Sie wohnungslose Frauen!

Ein Dienst der Nächstenliebe

"Evas Haltestelle" bietet Frauen, denen Obdachlosigkeit droht oder die schon auf der Straße leben, eine Anlaufstelle mit Sozialberatung und weiteren Hilfsangeboten. So gibt es Aufenthaltsräume, Bäder, Waschmaschinen und eine Küche. Klientinnen haben dort eine Postadresse, über die sie Amtsbescheide erhalten können. Das Projekt wurde von der Kinder – und Jugendhilfe des Bonifatiuswerkes mit einer Summe in Höhe von 15.000€ gefördert.

Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF Berlin) ist ein Frauenverband innerhalb des Caritasverbandes der Erzdiözese Berlin und auch Träger des ersten "Duschmobils" für obdachlose Frauen und einer Übernachtungseinrichtung unter dem Namen "Evas Obdach". Die Arbeit des SkF wird geleistet von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden, die den Geist des Evangeliums in das Zusammenleben der Menschen in Berlin hineintragen.

(kna/mos)