ORTE DER BEGEGNUNG SCHAFFEN

Personalstelleninhaber treffen sich zum Antrittsbesuch im Bonifatiuswerk

Lernten sich im Bonifatiushaus in Paderborn kennen (von links): Referent Daniel Born, Generalsekretär Georg Austen, Mandy Göhler, Claude Englebert und Schwester M. Deodata Weber. (Foto: Marius Thöne)
Lernten sich im Bonifatiushaus in Paderborn kennen (von links): Referent Daniel Born, Generalsekretär Georg Austen, Mandy Göhler, Claude Englebert und Schwester M. Deodata Weber. (Foto: Marius Thöne)

27.02.2023

Drei neue Personalstelleninhaber sind in dieser Woche zum Antrittsbesuch ins Bonifatiuswerk gekommen: Mandy Göhler, Schwester Deodata Weber und Claude Englebert tauschten sich mit Generalsekretär Monsignore Georg Austen und Referent Daniel Born über die Arbeit in ihren Projekten aus. Insgesamt fördert das Hilfswerk die drei Stellen mit 148.000 Euro jeweils über zwei Jahre. 
 

Neues Angebot im Brandenburger Nordosten 

Mandy Göhler (47) hat vor vier Wochen ihren Dienst als Koordinatorin für das Gemeinde- und Begegnungszentrum St. Hedwig in Müncheberg (Erzbistum Berlin) aufgenommen. Es wurde 2021 mit Fördermitteln des Bonifatiuswerkes neu errichtet. Die Pfarrei St. Maria Magdalena Oderland-Spree verfolgt mit dem Projekt einen explizit missionarischen und sozialraumorientierten Ansatz. Mandy Göhler analysiert darum derzeit, welchen Bedarf es beispielsweise für Glaubensangebote gibt. Darüber hinaus soll es bei ihrer Arbeit im Brandenburger Nordosten um den Aufbau diakonischer Angebote gehen, beispielsweise einen Senioren-Besuchsdienst. Außerdem möchte sie das Gemeindezentrum in der Öffentlichkeit noch bekannter machen und konzipiert einen Facebook-Auftritt. Die begeisterte Motorradfahrerin organisiert im Moment eine Tour mit 25 Bikern zu einem Motorradgottesdienst ins gut 75 Kilometer entfernte Friedrichswalde. Göhler ist dreifache Mutter und lebt mit ihrer Familie in einem alten Haus in Müncheberg, das sie saniert hat. Sie selbst ist übrigens nicht katholisch und hat "lange überlegt, ob die Stelle etwas für mich sein könnte". Letztlich habe sie aber beeindruckt, welchen Aufbruch der Synodale Weg in der Katholischen Kirche bewirkt hat. 
 

Lebensmittelausgabe im sozialen Brennpunkt

Schwester M. Deodata Weber (47) koordiniert die Raphael-Oase im Bremer Stadtteil Osterholz-Tenever. "Das ist ein sozialer Brennpunkt", berichtet die Ordensfrau, die seit 27 Jahren der Kongregation der Thuiner Franziskanerinnen angehört, aus Meppen stammt und als Krankenschwester viele Jahre in Berlin gearbeitet hat. In der Raphael-Oase werden jeden Freitagabend kostenfrei Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben. "Wir haben mit diesem Angebot eine Lücke im Angebot der Tafel im Osten der Stadt geschlossen", berichtet Schwester Deodata. Pro Woche kämen etwa 250 Bedürftige. "Es gibt hier Familien mit neun oder zehn Kindern, die in einer Zwei-Zimmer-Wohnung leben", schildert die resolute Ordensfrau die Not in ihrem Viertel. Durch die Raphael-Oase soll dem Stadtteil mit Menschen aus rund 80 Nationen ein menschliches Gesicht gegeben werden. Das Angebot steht unter der Schirmherrschaft der katholischen Kirchengemeinde St. Raphael, in der Schwester Deodatas Bruder der Pfarrer ist. In dem Projekt haben sich aber noch viele andere Partner zusammengeschlossen, darunter das Ortsamt, Schulen und geistliche Gemeinschaften. Finanziert wir die Lebensmittelausgabe aus Spenden. 
 

Besonderer Stadtrundgang

Ein Stadtrundgang mit besonderem Blick auf Hildesheim möchte Claude Englebert (45) gemeinsam mit wohnungslosen und bedürftigen Menschen konzipieren. Der Wahl-Hildesheimer, der eigentlich aus Luxemburg stammt, ist darum seit September Mitarbeiter der Vinzenzpforte, einer sozialen Einrichtung der Vizentinerinnen in der Domstadt. Englebert möchte, dass Wohnungslose gesellschaftlich nicht unsichtbar bleiben. Darum will er mit Schülern und Bedürftigen bis September die Stadtführung entwickeln. Menschen, die an dem Angebot teilnehmen – etwa Schulklassen oder Mitarbeiter von Unternehmen – können so an Erfahrungen und Kompetenzen teilhaben, die ihre Mitmenschen auf der Straße oder in prekären Verhältnissen jeden Tag benötigen. Claude Englebert lebt seit 2019 in Hildesheim, der dreifache Vater ist ausgebildeter Sozialarbeiter und Zirkuspädagoge und war lange Zeit als Künstler-Coach tätig. 

(thm)