DRITTER TAG AUF DEM KATHOLIKENTAG IN ERFURT

"Es gibt eine Hoffnung für deine Zukunft" - Bonifatiuswerk feiert Gottesdienst im Erfurter Dom

Der Gottesdienst des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken und des Ansgar-Werkes der Bistümer Osnabrück und Hamburg war ein Zeichen des Mutes in und für die Diaspora. Foto: Simon Helmers
Der Gottesdienst des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken und des Ansgar-Werkes der Bistümer Osnabrück und Hamburg war ein Zeichen des Mutes in und für die Diaspora. Foto: Simon Helmers

01.06.2024

Mit einem Gottesdienst in der Hohen Domkirche St. Marien zu Erfurt feierte das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken gemeinsam mit dem Ansgar-Werk der Bistümer Osnabrück und Hamburg einen Gottesdienst. Hauptzelebrant Monsignore Georg Austen verwies mit Blick auf das Leitwort des Gottesdienst "Es gibt eine Hoffnung für deine Zukunft" (Jer 31, 17) darauf, dass das Leben in einer Minderheitensituation kein Schreckgespenst sei: "Es kommt nicht auf die Zahl an, sondern ob eine Minderheit der Gesellschaft noch etwas wertvolles zu sagen hat." Es sei daher eine sehr gute Entscheidung gewesen, den diesjährigen 103. Katholikentag in der Diaspora auszurichten: Hier lebe Kirche, wenn auch in anderen Dimensionen. "Wir dürfen nicht nur ein Kirchturmdenken haben, sondern müssen europäisch denken - wir müssen europäisch denken, wenn es um Gemeinschaft geht", so Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. Egon Bierschenk, Vorsitzender des Diözesan-Bonifatiuswerkes im Bistum Erfurt, konzelebrierte während des Gottesdienstes; Schwester M. Katharina Hauschild OCist, Priorin im Kloster Helfta in der Lutherstadt Eisleben, erzählte von ihren Diaspora-Erfahrungen: "Solange ich machen wollte, ging nichts. Als ich es Gott überließ, hat er die Sache in die Hand genommen." Vorher waren ihre Einladungen zum gemeinsamen Gebet vergeblich, jetzt kämen die Leute in das Kloster Helfta, um am Chorgebet der Schwestern teilzunehmen. "Wir halten die Tür offen und eröffnen so Räume des Gläubens." Schwester M. Katharina Hauschild sei glücklich in der Diaspora: "Selig sind die, die in der Diaspora leben, denn sie erleben die Macht Gottes." Judy Bailey und ihre Band, die bereits am Freitag am Stand des Bonifatiuswerkes auf der Kirchenmeile ein Konzert spielten, sorgten während des Gottesdienstes für die musikalische Begleitung.

Gottesdienst in der Hohen Domkirche St. Marien

Interesse an der neuen Kirche im isländischen Selfoss

Auch am Samstagnachmittag informierten die Blauen Schwestern aus Island am Stand des Bonifatiuswerkes über den Kirchen-Neubau in Selfoss und sprachen mit interessierten Besuchern. Während eines Ganges über die Kirchenmeile waren sie ein beliebtes Fotomotiv. Im Laufe des Tages empfing das Bonifatiuswerk wieder einige Gäste auf der Kirchenmeile: Die Vertreter des Bonifatiuswerkes von Magdeburg, Dr. Dagobert Glanz und Regina Masur, unterhielten sich mit den Bonifatiusrat-Mitgliedern Franz Eller aus Bamberg und Michael Hänsch aus Köln am Infostand über die Entwicklungen in ihrer Diözese. Weitere Freunde und Förderer des Bonifatiuswerkes aus Bamberg und Würzburg trafen sich zu einem Vernetzungstreffen am Stand und haben Interessierte eingeladen, über Angebote und Projekte des Hilfswerkes zu sprechen. Ebenso folgte Monsignore Oliver Lahl, deutscher Botschafter des Heiligen Stuhls, der Einladung am Stand des Hilfswerkes vorbeizuschauen. Er nimmt während des Katholikentags eine ganz andere Atmosphäre wahr, als auf den vorherigen Katholikentagen: "Erfurt ist ein genialer Ort, hier ist alles gut zu Fuß erreichbar. Die Stadt flimmert von den ganzen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Menschen, die sich mit einem Schal als Katholikentagsbesucher 'outen' – ein tolles Bild." Der Katholikentag stehe ganz im Zeichen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und des Krieges in Israel und in Gaza. "In dieser verunsichernden und auch verängstigenden Situation ist der Katholikentag eine trostspendende Veranstaltung", sagt Monsignore Oliver Lahl.

hes/wip

Bonifatiuswerk als Gesprächspartner