"EINE OASE IN DER WÜSTE SEIN"

25 Jahre Kloster Helfta

Das Kloster Helfta wurde vor 25 Jahren neu gegründet. (Foto: Bistum Magdeburg)
Das Kloster Helfta wurde vor 25 Jahren neu gegründet. (Foto: Bistum Magdeburg)

20.11.2024

Das Zisterzienserinnen-Kloster Helfta hat am Sonntag, 17. November, den 25. Jahrestag seiner Neugründung 1999 gefeiert. Das Bonifatiuswerk hat den Wiederaufbau des Klosters über die Bauhilfe mit 255.000 Euro gefördert. "Wir versuchen, eine Oase in der Wüste zu sein", sagte Oberin Schwester Katharina am Rande des Fest-Gottesdienstes. Menschen könnten zum Kloster kommen und die Erfahrung von Gottes Liebe machen. "Eine Erfahrung, die oft im Gegensatz zu dem steht, was momentan in der Welt passiert." Ein kleines Licht in der Dunkelheit wolle der Orden sein, so die Schwester. 
 

Feige warnt vor träger Routine

In seiner Predigt sprach Bischof Gerhard Feige darüber, dass viele gegenwärtige Entwicklungen Züge einer Krise trügen. "Krisen gehören zum Menschen, können ihn voranbringen, dürfen aber nicht zum Dauerzustand werden." Er erinnerte an Gertrud von Helfta, die ohne eine Krise nicht zu der Heiligen geworden wäre, als die sie heute verehrt werde.

In der heutigen schnelllebigen Zeit fehlten oftmals Zeit und Geduld "für eine echte Innerlichkeit", mahnte Feige. Im Christsein gelte es, nicht "zu träge, routiniert und abgestanden" zu agieren, denn: "Wenn wir selbst nicht brennen, können wir auch andere nicht entflammen." Wer dagegen Christus im Herzen trage, dem brauche auch angesichts von Erschütterungen nicht angst und bange zu werden. Er wünsche dem Kloster, dass an diesem Ort auch weiterhin die Liebe Gottes erfahrbar bleibe. Vertreter des Diözesan-Bonifatiuswerkes Dr. Dagobert Glanz sprach stellvertretend für das Bonifatiuswerk ein Grußwort und bedankte sich für die langjährige Zusammenarbeit: "Seit Ende der 90er-Jahre verbindet uns eine langjährige und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Priorat Helfta. Wir schätzen die inspierierende Verbindung, die durch gegenseitiges Vertrauen und die gemeinsame Vision für die Kirche gewachsen ist."

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Politische Wirren prägten das Kloster

Das Zisterzienserinnen-Kloster wurde ursprünglich 1229 auf Schloss Mansfeld gegründet und siedelte 1258 nach Helfta über. Es war im 13. Jahrhundert Zentrum mittelalterlicher Frauenmystik mit den prominenten Ordensfrauen Mechthild von Magdeburg, Gertrud von Helfta und Mechthild von Hakeborn. In den politischen Wirren des Bauernkriegs wurden die Nonnen aus Helfta vertrieben und das Kloster 1542 säkularisiert. Im Anschluss wurde das Gelände über Jahrhunderte hinweg landwirtschaftlich genutzt.

Der Verband der Freunde Helftas kaufte das Kloster nach dem Ende der DDR und übertrug es dem Bistum Magdeburg. In den folgenden Jahren entstanden auf Spendenbasis Kirche, Konventsgebäude und Gästehaus. Seit 1999 leben im Kloster wieder Ordensfrauen, aktuell sechs Schwestern.

(kna/bistum magdeburg)