WEGGANG WIRKT SICH AUF SEELSORGE AUS – BISTUM SUCHT LANGFRISTIGE LÖSUNG FÜR WALLFAHRTSORT
04.09.2025
Nach mehr als 30 Jahren verlassen die Benediktiner aus Ettal das Kloster Wechselburg in Sachsen. Abt Barnabas Bögle hat den Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, über diesen Schritt informiert, teilte das Bistum mit. Das Bonifatiuswerk pflegt enge Verbindungen zu dem Benediktinerkloster. In den vergangenen Jahrzehnten wurde das Kloster als wichtiges geistliches Zentrum in der Region mehrfach bei der Sanierung der Gebäude finanziell unterstützt. Vor zweieinhalb Jahren feierte das Bonifatiuswerk in der Stiftsbasilika des Klosters eine Heilige Messe zum zweiten Sonntag der Fastenzeit, der live im Radio übertragen wurde und bei den Zuhörerinnen und Zuhörern auf große Resonanz stieß.
Da der Standort laut den Benediktinern nicht weiter von Ettal aus gesichert werden könne, ende das Engagement spätestens zum 31. Dezember 2026. Neue Patres würden nicht entsandt. Ende September kehrt bereits der bisherige und langjährige Wechselburger Prior Pater Maurus Kraß ins Mutterkloster nach Ettal zurück. Seine offizielle Verabschiedung findet am Sonntag, 14. September, im Gottesdienst um 10.30 Uhr in der Basilika statt. Frater Victor Lossau wird vorerst in Wechselburg bleiben und als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen. Schon ab Oktober 2025 können die Mönche aufgrund des Weggangs von Geistlichen keine Gottesdienste mehr in der Basilika übernehmen. Das Bistum prüft derzeit nach eigenen Angaben, wie die Sonntagsmessen künftig stattfinden können.
Die Entscheidung sei den Mönchen nicht leichtgefallen, erläuterte Abt Bögle. Man wisse, welche Bedeutung Wechselburg für viele Menschen in der Region habe. "Unsere Präsenz in den verschiedenen Bereichen der Seelsorge und bei den Gebetszeiten in der Basilika haben in den vergangenen über 30 Jahren viele Menschen als Hilfe und Stärkung des Glaubens erfahren. Wir haben in unserer Gemeinschaft mehrfach darüber diskutiert und gebetet. Die Entscheidung noch länger hinauszuschieben, wäre jedoch verantwortungslos gewesen", sagte der Abt.
Für das Bistum Dresden-Meißen sei der Weggang ein herber Verlust, erklärte Bischof Timmerevers. "Wir bedauern sehr, dass die Ettaler Benediktiner sich nun zurückziehen. Wechselburg ist ein wichtiges geistliches Zentrum und ein etablierter Wallfahrtsort. Und dennoch schauen wir dankbar auf das segensreiche Wirken und den wichtigen pastoralen Dienst der Benediktiner in unserem Bistum zurück – vor allem in der geistlichen Begleitung vieler Menschen." Dem Engagement der Mönche sei es zu verdanken, dass die Klosterkirche 2018 zur Basilika minor erhoben wurde, erläuterte Bischof Timmerevers. Besonders Pater Maurus habe sich bleibende Verdienste um Wechselburg erworben: "Zuletzt setzte er mit seinem Einsatz zum Erwerb des Edith-Stein-Altargemäldes von Michael Triegel im Mai dieses Jahres einen weiteren Glanzpunkt in der Basilika.“
Der Bischof betonte darüber hinaus, dass es nun darum gehe, eine langfristige Lösung für den Wallfahrtsort zu finden. Gleichwohl sei klar: "Der Abschied der Benediktinermönche wird das kirchliche Leben in Wechselburg spürbar verändern und Spuren hinterlassen.“ In den kommenden Monaten gelte es nun, die offenen Sachfragen rund um den Standort zu klären.
(Bistum Dresden-Meißen/BAM)