IN SELFOSS ENTSTEHT EIN GEMEINDEZENTRUM MIT GOTTESHAUS UND PRIESTERWOHNUNG

Unter Dach und Fach: Kirchenneubau schreitet voran

Der Bischof von Reykjavík, David Tencer, schaut sich regelmäßig die Baustelle an. (Foto: Ivan Sovic)
Der Bischof von Reykjavík, David Tencer, schaut sich regelmäßig die Baustelle an. (Foto: Ivan Sovic)

09.09.2025

Der Kirchenneubau im isländischen Selfoss hat einen großen Schritt in Richtung Fertigstellung gemacht. Vor wenigen Tagen konnten die Dacharbeiten abgeschlossen werden. Zudem wurden die Wände für die Priesterwohnung hochgezogen. Auch bei der Isolierung des Gebäudes gab es merkliche Fortschritte. Der “Wärmepuli” aus dicker Dämmwolle ist übergestülpt. Der Winter kann kommen. 

In Selfoss im Südwesten Islands entsteht ein Baukomplex mit neuer Kirche, Gemeindezentrum und Priesterwohnung. 2023 haben die Bauarbeiten begonnen. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant. 

Das Bonifatiuswerk fördert das Projekt mit 437.000 Euro. Weitere 563.000 Euro kommen vom "Diaspora-Kommissariat der deutschen Bischöfe/Diasporahilfe der Priester". Die Gesamtkosten werden auf umgerechnet 3,6 Millionen Euro geschätzt. Das Kircheninnere umschreibt eine Fläche von 349 Quadratmeter, 149 Quadratmeter groß ist die angrenzende Versammlungshalle. Weitere 134 Quadratmeter stehen für Verwaltung und Priester-Appartement zur Verfügung. 

"Heilig Kreuz"

"Heilig Kreuz" wird die Kirche heißen und als Filialkirche der Pfarrei St. Marien in Reykjavík geführt. Der Neubau soll die pastorale Arbeit in dem weitläufigen Gebiet auf eine neue Ebene heben. 18.000 Quadratkilometer groß ist die Pfarrei St. Marien. In West-Ost-Richtung sind es 250 Kilometer. Bislang sitzen Bewohner aus den Randgebieten stundenlang im Auto, wenn sie einen Gottesdienst feiern wollen. Mit dem neuen Gotteshaus wird die Situation entschärft.

Sogar mehr als das: Der Neubau schafft die Voraussetzung dafür, dass die Kirche in Island wachsen und Selfoss zu einem geistlichen Zentrum für den Südwesten Islands reifen kann. Dank der neuen Priesterwohnung wird ein Priester dauerhaft vor Ort sein. Das neue Gotteshaus kommt insofern einem Fanal gleich, das dem Katholiken-Anteil von nur 3,8 Prozent trotzt. Ein Zeichen, das den Aufbruch zu Neuem verkündet.

Die Vorfreude in St. Marien ist riesig. Wenngleich Schnee, Sturm und Regen die Arbeiten immer wieder ausgebremst haben, besteht die Hoffnung, dass im Herbst die erste Messe gefeiert werden kann. Der Weg für die Gottesdienstbesucher ist jedenfalls geebnet: Der Fußweg von der Straße hin zur Kirche ist fertig. Und auch auf dem Parkplatz ist der letzte Pflasterstein gelegt.

(sah)

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