VON PADERBORN NACH LIEPAJA

1.700 Kilometer mit dem BONI-Bus

Monsignore Georg Austen überreicht dem Bischof von Liepaja, Viktors Stulpins, die Schlüssel für den BONI-Bus. Foto: Patrick Kleibold
Monsignore Georg Austen überreicht dem Bischof von Liepaja, Viktors Stulpins, die Schlüssel für den BONI-Bus. Foto: Patrick Kleibold

12.02.2016

1.700 Kilometer liegen zwischen Liepaja und Paderborn. Mit dem Auto braucht man für diese Strecke ungefähr 20 Stunden, aber nur, wenn alles gut läuft. Nicht jeder würde so eine Strecke auf sich nehmen, um ein gebrauchtes Fahrzeug abzuholen. Der Bischof von Liepaja, Viktors Stulpins, ist keiner von diesen Menschen. Er hat sich auf den weiten Weg gemacht, um heute einen gebrauchten BONI-Bus im Bonifatiuswerk abzuholen. Das Fahrzeug wird ab jetzt in der Diaspora Lettlands eingesetzt. Es ermöglicht den weit verstreut lebenden Katholiken ab jetzt ein aktives Glaubensleben.

Mobilität nichts Selbstverständliches

Für viele Katholiken Lettlands ist Mobilität nichts Selbstverständliches. Das Leben der Katholiken dort unterscheidet sich grundlegend von dem der deutschen Katholiken. „Wenn ich am Sonntag die vier Messen für meine Gemeinde lese, muss ich rund 410 Kilometer fahren und komme erst gegen 23 Uhr wieder Zuhause an“, beschrieb Salesianerpater Thomas Zielonka seine Arbeit in der Pfarrei Unbeflecktes Herz Mariä in Cesvaine im Erzbistum Riga.

Neue Wege, die Menschen an Gott heranzuführen

Auch im Bistum Liepaja wird dringend ein BONI-Bus benötigt. Liepaja ist eine der kleineren Diözesen Lettlands, doch auch hier ist Mobilität ein wichtiger Aspekt, um ein lebendiges Glaubensleben zu ermöglichen. Die meisten Menschen sind Protestanten oder Nichtgläubige. Viele Letten verlassen aus wirtschaftlichen Gründen, auf Hoffnung auf ein besseres Leben, das Land. Die Gesellschaft und auch die Katholiken werden immer älter. Es muss ein neuer Weg gefunden werden, wie man die Menschen an Gott heranführt. Ein Weg ist es, die Gemeinden mobil zu machen. Der BONI-Bus wird nun dabei helfen, sei es bei der Vorbereitung von Wallfahrten oder um ältere Menschen zum Gottesdienst zu bringen.

BONI-Bus mit großer Dankbarkeit engegen genommen

„Man muss nach Möglichkeiten suchen, damit die Menschen mit unserem Glauben in Berührung und damit Gott näher kommen. Die Hilfe durch das Bonifatiuswerk war und ist sehr groß. Ob Kirchenbau oder Kinderwallfahrten oder jetzt der BONI-Bus. Das bedeutet uns viel. Es zeigt, dass die Kirche universell ist und wir nicht allein gelassen werden in der Diaspora. Es zeigt auch, dass wir in einer Kirche sind und der eine dem anderen hilft, so wie er kann. Das ist wichtig“, sagte Stulpins in Paderborn.

„Es freut mich sehr, dass wir dieses Mal die dankbare Möglichkeit hatten einen gebrauchten BONI-Bus nach Lettland zu geben. Den Katholiken in Lettland fehlt es oft an materiellen Dingen, die für uns in Deutschland selbstverständlich sind. Ich war sehr bewegt, mit wie viel Dankbarkeit dieser gebrauchte BONI-Bus entgegen genommen wurde“, beschreibt Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, die Notwendigkeit der Hilfe in den baltischen Staaten.

Für Bischof Viktors Stulpins geht es jetzt wieder auf den Heimweg. 20 Stunden Fahrt liegen vor ihm. Doch er hat ein festes Ziel vor Augen. Er möchte sein Bistum mobilisieren, er möchte die Menschen für unseren Glauben begeistern. Wir wünschen ihm eine gute Reise.

(pk)