TRANSPARENZ ALS OBERSTES GEBOT

68. Mitgliederversammlung des Bonifatiuswerkes tagt in Erfurt

Die 68. Mitgliederversammlung des Bonifatiuswerkes fand in Erfurt statt. Foto: Patrick Kleibold
Die 68. Mitgliederversammlung des Bonifatiuswerkes fand in Erfurt statt. Foto: Patrick Kleibold

07.11.2017

Die 68. Mitgliederversammlung des Bonifatiuswerkes hat am gestrigen Montag, einen Tag nach der bundesweiten Diaspora-Aktionseröffnung, in der Edith-Stein-Schule in Erfurt getagt. Mitglieder aus 22 Diözesen aus ganz Deutschland kamen zu einem intensiven Austausch über Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen über die Arbeit des Bonifatiuswerkes in der Diaspora zusammen. An der Sitzung unter der Leitung des Präsidenten des Bonifatiuswerkes, Heinz Paus, nahm unter anderem der Bischof von Erfurt, Dr. Ulrich Neymeyr, Bischof David Tencer aus Reykjavik in Island und Bischof Victor Stulpins aus Liepaja in Lettland teil.

Diskutiert wurde unter anderem die Entwicklung des Diasporabegriffs, Herausforderungen, die sich dem Bonifatiuswerk aktuell und zukünftig stellen, ebenso wurden gelungene Projekte des vergangenen Jahres vorgestellt und anstehende Kooperationen und Termine besprochen. Neben des intensiven Austauschs zwischen den Diözesan-Bonifatiuswerken und dem Bonifatiuswerk gab der Vorstand des Bonifatiuswerkes einen Überblick über das vergangene Jahr. Unter anderem gab Geschäftsführer Martin Guntermann über die finanzielle Entwicklung des Diaspora-Hilfswerkes anhand des Jahresberichts 2016 Rechenschaft.

Rückschau und Ausblick

Hauptgeschäftsführer, Monsignore Georg Austen, berichtete über die inhaltliche Arbeit, die Initiativen und auch die Herausforderungen des Hilfswerkes sowie über die Umsetzung der Standortvergewisserung mit Blick auf die inhaltlichen Ziele und Aktionen. Ebenso ging er auch auf die sehr gelungene Übertragung des ZDF-Fernsehgottesdienstes aus Vadstena in Schweden am Tag der Deutschen Bundestagswahl ein und informierte über die Informationsreise für Journalisten durch ostdeutsche Diözesen sowie über die Erstkommunion-, die Firm- und die Diaspora-Aktion.

In seinem Bericht ging Austen auch auf das anstehende europäische Weltkulturerbejahr ein. Unter dem Motto "Herkunft hat Zukunft" werde das Bonifatiuswerk im Zuge des Weltkulturerbejahres unter dem Motto "Sharing Heritage" unterschiedliche Veranstaltungsformate anbieten, um so einen gesellschaftlichen Diskurs und Dialog über unsere Wurzeln und unsere damit verbundene christliche Identität anzuregen. Vom 1. bis zum 5. Januar 2018 sei unter anderem eine Europawoche in Paderborn und vom 21- bis 23. November 2018 ein Diaspora-Kongress in der Planung. Zudem wird das Bonifatiuswerk in Kooperation mit dem Institut für katholische Publizisten (ifp) einen Medienwettbewerb für Jugendliche und junge Erwachsene ausschreiben.

Transparenz als oberstes Gebot

Der Präsident des Bonifatiuswerkes und zugleich Vorsitzende des Bonifatiusrates, Heinz Paus, berichtete über wesentliche Aspekte, die die Arbeit des Bonifatiusrates ausmachen. Unter anderem erläuterte er das Transparenzgebot, dass von großer Bedeutung in der Außenwahrnehmung sei. Die vorgenommene Satzungsänderung, die eine Anpassung an die Realität gewesen sei, sei am 6. April 2017 durch einen Eintrag in das Vereinsregister rechtlich umgesetzt worden und somit gültig und bindend. Zudem bezog er sich ebenso wie Austen auf die Standortvergewisserung, in der die inhaltliche Ausrichtung und die ausgemachten Anforderungen an das Hilfswerk, detailliert erfasst seien.

Berichte aus den Diözesen

Neben den Berichten des Bonifatiusrats und des Vorstandes hatten auch die Mitglieder der Diözesan-Bonifatiuswerke die Möglichkeit, über Aktionen auf Bistumsebene zu berichten. Tobias Aldinger aus dem Erzbistum Freiburg schilderte unter anderem den erfolgreichen Aktionstag „Tiere der Bibel“ im Tierpark in Karlsruhe. Solche Veranstaltungen seien sehr gut geeignet, um die Menschen vor Ort zu erreichen und Kinder mit dem Thema Religion und Glauben in Berührung zu bringen.

Die beiden Gäste Bischof David Tencer und Bischof Victor Stulpins berichteten über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in ihren jeweiligen Ländern. Ein wesentliches Merkmal ihrer Berichte war, dass die Anzahl der Katholiken in ihren Länder weiterhin wachse. Eine große Herausforderung sei es jedoch, die vielen Migranten, aufgrund der unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Hintergründe, in den Gemeinden zu integrieren und nötigen Kirchraum zu schaffen.

Intensivierung des regelmäßigen Austauschs und der gegenseitigen Kooperationen

Als ein wesentliches Fazit der 68. Mitgliederversammlung stellte sich heraus, dass allen Beteiligten die Intensivierung des regelmäßigen Austauschs und auch der gegenseitigen Kooperationen zwischen dem Bonifatiuswerk und den Diözesan-Bonifatiuswerken besonders am Herzen liegen. Einen besonderen Dank richtete Präsident Paus an die beiden scheidenden Mitglieder Pfarrer Bernhard Gaar (Bistum Dresden-Meissen) und Nestor Kuckhoff (Dompropst emeritiert, Erzbistum Hamburg), die sich in den vergangenen Jahren durch besonderes Engagement für die Belange von katholischen Christen in der Minderheit eingesetzt haben.

Am Ende der Sitzung bedankte sich Paus stellvertretend für das Bonifatiuswerk bei Bischof Neymeyr und der gesamten Diözese Erfurt für die Gastfreundschaft und die Unterstützung bei der sehr gelungenen Diaspora-Aktionseröffnung.

(pk)