"MUTIGES UND HOFFNUNGSVOLLES ZEICHEN"

Bischof legt Grundstein für größtes Kirchprojekt Ostdeutschlands

Die neue Propstei in der fotorealistischen Digital-Darstellung, die das fertige Gebäude nach dem Stand der Planungen abbildet.
Die neue Propstei in der fotorealistischen Digital-Darstellung, die das fertige Gebäude nach dem Stand der Planungen abbildet.

15.04.2013

Das größte Kirchenneubauprojekt in den neuen Bundesländern kommt einen wichtigen Schritt voran. Am 27. April legt der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heiner Koch, den Grundstein für die neue katholische Leipziger Propsteikirche, wie Propsteipfarrei Sankt Trinitatis am Freitag in der Messestadt ankündigte. Die Zeremonie findet im Rahmen eines Gottesdienstes unter freiem Himmel gegenüber dem Neuen Rathaus statt.

Anschließend segnet Koch einen Infocontainer auf der Baustelle, in dem sich Besucher über den Baufortschritt informieren können. Zudem stellt sich die wachsende Kirchengemeinde in einem Festzelt auf der Baustelle vor. Abgeschlossen wird der Festtag in der bisherigen Propsteikirche (Emil-Fuchs-Straße 5-7) mit einem Gottesdienst und einem Konzert für die Förderer des Neubaus.

Gotteshaus nach ökologischen Maßstäben

Das neue Gotteshaus soll die aus DDR-Zeiten stammende und baufällige Propsteikirche ersetzen, die am Rand der Innenstadt steht. Bislang ist Leipzig die einzige deutsche Metropole ohne repräsentatives katholisches Gotteshaus im Zentrum. Geplant ist nun ein kubisches Gebäude mit Glockenturm und weiteren Räumen für die wachsende Kirchengemeinde.

Es wird das europaweit erste Gotteshaus, das weitestgehend nach ökologischen Maßstäben entsteht. Gefördert wird es unter anderen von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und dem Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken, das Kirchenprojekte in Minderheitenlage unterstützt. Die Kosten werden auf rund 15 Millionen Euro veranschlagt, von denen bislang ein Drittel durch Spenden gedeckt sind. Unter anderem wurde vor drei Jahren in allen katholischen Gemeinden Deutschlands dafür gesammelt.

"Begeisternder Neuanfang"

Der frühere Bischof von Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, hatte das Bauprojekt maßgeblich unterstützt. Dessen Nachfolger Koch hatte die Grundsteinlegung bei seinem Amtsantritt im März als "mutiges und hoffnungsvolles Zeichen" am Beginn seines Wirkens bezeichnet. Er äußerte die Erwartung, dass die Christen sich "von diesem Neuanfang begeistern lassen". Zudem hoffe er, dass die Propsteikirche auch von kirchenfernen Menschen "als Einladung verstanden und wahrgenommen wird".

(kna)


Förderung durch das Bonifatiuswerk

Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken fördert den Bau der Propsteikirche mit 1,2 Millionen Euro aus seinen allgemeinen Spendenmitteln. Zugleich hat das Hilfswerk als Unterstützungsleistung für die Propsteigemeinde die Verwaltung von Spendenmitteln für das Großprojekt übernommen und kann hier einen Spendeneingang von 1,75 Millionen Euro vermelden. Somit wird über das Bonifatiuswerk der Bau der neuen Propsteikirche bislang mit insgesamt knapp 3 Millionen Euro unterstützt. Zusammen mit der deutschlandweiten Kollekte aus dem Jahr 2009 sowie den Spenden, die in der Kirchengemeinde vor Ort gesammelt wurden, ergibt sich eine Spendensumme von reichlich 5,5 Millionen Euro.