EIN ORT DER ZUSAMMENKUNFT

Das Exerzitienhaus in Livberze und der Rehabilitations-Bauernhof bei Olaine

Das Exerzitienhaus in Livberze. Foto: Sr. Theresita Müller
Das Exerzitienhaus in Livberze. Foto: Sr. Theresita Müller

12.06.2018

Ein Ort der Zusammenkunft für Familien

Der Bau des Exerzitienhauses in Livberze in der Diözese Jelgava ist derzeit das größte Projekt des Bonifatiuswerkes. Neben der kleinen Holzkirche ist ein Haus mit 50 Betten, Küche, Mehrzweckraum und Sanitäranlagen im Bau. Künftige Gruppen können sich selbst verpflegen oder sich bekochen lassen.

Bischof Edvards Pavlovskis sieht in dem Zentrum eine große Chance für die Pastoral der Diözese. Neben Exerzitienangeboten sollen hier auch die Treffen der Familiengruppen einen Ort für ihre regelmäßigen Zusammenkünfte finden. Die aus Polen übernommene Bewegung der Begegnung und des Austauschs von Ehepaaren zeige Früchte: in der Kathedralgemeinde von Jelgava sei die Scheidungsrate auf zwei Prozent gesunken, berichtet Bischof Pavlovskis.

Besuch beim Rehabilitationsbauernhof bei Olaine

Der Rehabilitationsbauernhof bei Olaine gehört zum Bethlehemhaus in Riga. Das 16 Hektar große Grundstück, eine ehemalige Kolchose, war die Schenkung einer Privatperson an die Kirche von Riga. Erzbischof Stankevics hat es vor fünf Jahren dem Bethlehemhaus übergeben. Jeder Alkohol- oder Drogenabhängige, der das Programm des Bethlehemhauses beginnen möchte, lebt die ersten zwei Monate auf dem Bauernhof und arbeitet. Es gibt Schafe, Ziegen, Hühner und einen Fischteich. Möhren, Tomaten, Radieschen, Gurken und Knoblauch werden angebaut.

Das Ensemble und die hier wohnenden Männer wirken friedlich und entspannt. Doch die äußere Idylle ist nur eine Seite der Medaille. Die Schwierigkeiten des Entzugs und der völligen Isolierung der Abhängigen während ihres Aufenthaltes führen oft an die Grenze des Erträglichen. "Mit 25 war ich dem Alkohol und der Spielsucht verfallen. Ich wurde nervös und wollte etwas ändern. Aber allein schafft man es nicht. Meine Mutter erzählte mir vom Bethlehemhaus. Morgen bin ich 100 Tage frei von Alkohol und Spielsucht. Ich danke Gott und den Menschen für diese Möglichkeit", schildert A. seine Erfahrung.

(tm)