DEN TON GETROFFEN

Der Papst im Baltikum

Der Papst während einer ökumenischen Begegnung mit Jugendlichen in Tallinn. (Foto: Heinz Paus)
Der Papst während einer ökumenischen Begegnung mit Jugendlichen in Tallinn. (Foto: Heinz Paus)

27.09.2018

Der Präsident des Bonifatiuswerkes Heinz Paus, der die Reise des Papstes in Estland und Lettland begleitete, war beeindruckt von den Begegnungen und den gemeinsamen Gottesdiensten. „Man spürte, dass der Papst die Herzen der Menschen berührt hat. Dabei war ihm gerade auch das gemeinsame Zeugnis der Christen heute ein Anliegen. Die Reise hat im Baltikum die Menschen auch über die Grenzen der Kirche hinaus gestärkt“, so Heinz Paus. 

Die Menschen im Baltikum haben in diesen Tagen den Respekt und die Wertschätzung von Papst Franziskus erfahren und gespürt. Immer wieder sprach er sich für Freiheit, Einheit und Solidarität aus.

An die Ränder gehen

Schon 2013 rief Papst Franziskus in seiner ersten Generalaudienz dazu auf, an die Ränder zu gehen. Die Armen und Vergessenen bräuchten uns. Papst Franziskus geht selbst an die Ränder. Bei seinem Besuch im Baltikum traf er auf eine lebendige katholische Kirche, die in Estland und Lettland in extremer Minderheitensituation ihren Glauben lebt und sich stärker denn je für die Armen und Verletzlichen einsetzt.

Er traf auf eine Glaubensgemeinschaft, in der es trotz zahlreicher Leiderfahrungen und Herausforderungen mehr Hoffnungs- als Bedenkenträger gibt, die denen, die am Rande der Gesellschaft stehen, ihr Licht schenken.

     

Impressionen der Papstreise

Begeistert und betroffen hörten die Besucher dem Heiligen Vater bei seinen verschiedenen Ansprachen zu. Immer wieder betonte er, wie wichtig die Solidarität untereinander sei; nicht nur zwischen Ost- und Westeuropa, sondern, und vielleicht sogar insbesondere, über Kontinente und Religionen hinaus. Besonders deutlich wurde dies während des ökumenischen Gebets im lutherischen Dom zu Riga.

Glaube gibt Kraft und Hoffnung

Der Papst machte deutlich, dass der Glaube uns verbinde und wir aus unserem Glauben heraus Kraft und Hoffnung schöpfen können. Dies sei aber nur möglich, wenn wir auch unsere eigenen Wurzeln kennen. Wer sich in eine friedvolle Zukunft ausstrecken und wachsen will, dem hilft eine feste Verwurzelung im Glauben. Durch das bewusste Erfahren eines europäischen Geflechts an christlichen Glaubenswurzeln können Christen erfahren, dass sie im Glauben – in aller Unterschiedlichkeit –  nicht allein sind.

„Ich freue mich für unsere Brüder und Schwestern, dass sie dieses Zeichen der Ermutigung erfahren durften und frage mich: Werden sich die Hoffnungen der Menschen auch in Zeiten, wo die Kirche durch Krisen erschüttert wird, erfüllen?“, sagte der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes Msgr. Georg Austen.

(ks)