POSITIVE ZWISCHENBILANZ

Mentoring für mehr Frauen in kirchlicher Führung

15.12.2016

Sechs Monate nach dem Start von „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ ziehen die am ersten Durchlauf teilnehmenden Mentees auf ihrem Halbzeitseminar in Essen eine positive Zwischenbilanz: „Die Zusammenarbeit mit meiner Mentorin in den vergangenen Wochen hat mir gezeigt, wie ich mich auf eine Führungsposition bei der Katholischen Kirche vorbereiten kann“, drückt es eine der Teilnehmerinnen aus. „Die Selbstverständlichkeit, die sie als weibliche Führungskraft ausstrahlt und das Handwerkszeug, das sie mir vermittelt, zeigen mir: Frauen leiten – auch in der Kirche!“

„Dass auch die anderen Mentees die Kooperation mit ihren Mentorinnen und Mentoren schon jetzt als lehrreich und ermutigend erleben, bestätigt uns darin, dass Mentoring für die Katholische Kirche als Arbeitgeberin ein effektives Instrument der Persönlichkeitsentwicklung ist“, so die stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, Professorin Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof. „Es erlaubt den weiblichen Nachwuchskräften, ihre besonderen Stärken zu erkennen und nutzbar zu machen.“

Für die 20 Mentees aus neun verschiedenen deutschen (Erz-)Diözesen bot das zweitägige Treffen die Gelegenheit, ihre Lernerfahrungen, die sie seit Beginn des vom Hildegardis-Verein durchgeführten Projekts im Juni 2016 erworben haben, zu reflektieren und – vertieft durch kollegiales Feedback – auszuwerten.

Training für die zukünftige Übernahme von Leitungsaufgaben

Darüber hinaus wurden die Nachwuchskräfte in Trainings auf die zukünftige Übernahme von Leitungsaufgaben vorbereitet: der Workshop „Machtspiele?! − Mit Profil zum Ziel!“befasste sich mit derRelevanz von Geschlechterrollen und Statusverhalten inFührungsebenen; das Coaching „Argumentationstechniken: Umgang mit Killerphrasen“ thematisierte die Bedeutung von Sprache und Kommunikationskompetenz für die (gelingende) Interaktion am Arbeitsplatz. Die Abendeinheit unter dem Schwerpunkt „Führen als Frau: Geglückte Sichtbarkeit und angemessener Habitus in der Unternehmenskultur der deutschen Bistümer“ bezog die Führungserfahrung der anwesenden Mentoren mit ein.

„Unconscious bias“ („unbewussten Vorannahmen und Stereotypen“)

Die teilnehmenden Mentorinnen und Mentoren hatten parallel die Möglichkeit, sich intensiv mit der Bedeutung von „Unconscious bias“ („unbewussten Vorannahmen und Stereotypen“) zu befassen. Diese spielen im Alltag von (Personal-)Entwicklung eine große Rolle. Das Training trug dazu bei, die Herkunft dieser Mechanismen zu erklären und Möglichkeiten aufzuzeigen, sie zu überwinden. So ist eine Führungskultur, die auf gemischte Teams setzt, für die Kirche von entscheidender Bedeutung – darin waren sich die Anwesenden einig. Das bedeutet, dass in Führungs- und Gestaltungsverantwortung idealerweise eine Bandbreite von Typen vertreten ist, unterschiedlicher Herkunft, mit unterschiedlichen Erfahrungswerten und natürlich beiderlei Geschlechts.

(Deutsche Bischofskonferenz)

Das Mentoring-Programms zur Steigerung des Anteils von Frauen in kirchlicher Führung wird vom Bonifatiuswerk mit einer Fördersumme in Höhe von 20.000 Euro unterstützt.