ZUFLUCHTSORT FÜR JUNGE MÜTTER

Agneshaus der Caritas Leipzig

Seit zwei Monaten wohnt die 19-jährige Ines mit ihrer kleinen Tochter Alice im Agenshaus. (Foto: Markus Nowak)
Seit zwei Monaten wohnt die 19-jährige Ines mit ihrer kleinen Tochter Alice im Agenshaus. (Foto: Markus Nowak)

Mit 16 Jahren wurde Eileen schwanger, war auf sich alleine gestellt und wusste nicht was sie machen sollte. Das Jugendamt organisierte ihr einen Platz im Agenshaus. Tochter Jyce wurde geboren, ein quirliges Kind, das Eileen liebevoll als "mein Schatz" bezeichnet. Seit drei Jahren lebt die heute 20-jährige mit ihrer dreijährigen Tochter unter dem Dach des Agneshauses und sagt, ohne die Unterstützung der Einrichtung wäre alle schlechter gelaufen. Eileen hatte zwischenzeitlich psychische Probleme. Der Prozess der Abnabelung vom Agneshaus, also des Auszugs, ist dadurch zwar ins Stocken geraten, aber mittlerweile holt sie tagsüber ihr Abitur nach, während Tochter Joyce in den Kindergarten geht.

Insgesamt gibt es zehn Plätze im Agenshaus; selten gibt es auch Väter, die mit ihren Kindern Hilfe suchen. Die meisten Bewohnerinnen kennen kein "richtiges Familienleben". Hier setzt das Agenshaus an: Die Mitarbeiterinnen wollen zeigen, wie Familie funktionieren kann - durch gemeinsame Mahlzeiten, Gespräche oder Aktivitäten. Druch das ganzheitliche Angebot trägt die Einrichtung wesentlich dazu bei, dass sich viele junge Frauen für das wertvolle Leben ihres Kindes entscheiden.

Das Agneshaus ist für mich ein Zufluchtsort, mein Zuhause auf Zeit.

Ines, Bewohnerin im Agneshaus

Zuhause und Schutzort

Viele müssen an die Hand genommen werden, um die „einfachen Dinge“ des Alltags und die Elternrolle zu erlernen: Kochen, Haushalt, Einkaufen - Fürsorge für das Kind. Das christliche Menschenbild ist dabei Grundlage des Handels. Ein wichtiger Punkt der Arbeit ist auch die psychologische Unterstützung der jungen Mütter. Denn gerade wenn sie vom Jugendamt geschickt werden, fehlt eine Vertrauensbasis. In jeder Person steckt etwas und das heißt es rauszuarbeiten, die Frauen in ihren Fähigkeiten zu bestärken und diese weiterzuentwickeln. Das geschicht über ein breites Angebot an Beratungen und Therapiemöglichkeiten.

Viele Angebote und Baumaßnahmen am Haus werden nicht refinanziert. So braucht das Agneshaus dringend eine Umgestaltung des tristen Innenhofs, damit die Kinder dort spielen können. Oft fehlt den Müttern der Antrieb, das vertraute Umfeld zu verlassen und ihr Kind auf einen Spielplatz in der Nähe mitzunehmen. Spielmöglichkeiten im Hof wären daher positiv für die Entwicklung der Kinder.

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Das Agneshaus der Caritas in Leipzig blickt auf eine 100-jährige Geschichte zurück: als Herberge und Zufluchtsort für in Not geratene Mütter und Väter mit ihren Kindern. Viele der meist weiblichen Bewohner werden vom Jugendamt an das Agneshaus vermittelt. Wenige schaffen den Weg aus eigener Kraft. Häufig stammen sie aus belasteten Familien, haben psychische Beeinträchtigungen, Suchtproblematiken und kommen aus der Obdachlosigkeit. Im Agneshaus werden sie auf ihrem Weg in ein eigenständiges selbstbestimmtes Leben mit ihrem Kind begleitet.

In der dort gelebten Nächstenliebe liegt auch der christliche Gedanke des Agenshauses, dessen Name auf die katholische Sozialpionierin Agnes Neuhaus aus der Zwischenkriegszeit zurückgeht. 1919 wurde bereits der Vorgänger des Agneshauses als Notunterkunft mit fünf Betten gegründet. Seit jeher nimmt es Frauen in Not auf - ein Ort gelebten Glaubens.

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Eindrücke aus dem Agneshaus