EIN SEGEN FÜR FRAUEN UND KINDER IN NOT
Liepaja ist eine Stadt im Westen Lettlands – einer absoluten Diaspora-Region, in der nur einer von zehn Einwohnern katholisch ist. Hier befndet sich das Martinshaus, eine Anlaufstelle für Frauen in Not und ihre Kinder. Viele von ihnen sind alleinerziehend und haben Schreckliches erlebt. Das "Martinmaja" wurde 1996 als Einrichtung der katholischen Kirche gegründet, und kümmert sich seit fast 30 Jahren um Menschen am Rande der Gesellschaft. Die Mitarbeiter kommen teilweise direkt zu den Familien und helfen mit Lebensmitteln, Brennholz oder Möbeln. Frauen, die Gewalt erfahren haben, erhalten psychologische Hilfe. Schulsachen sowie Kleidung ermöglichen Kindern eine Chance auf eine bessere Zukunft. Im Martinshaus finden die Frauen Halt und Zuversicht. Hier können sie sich öffnen, ihre Sorgen und Probleme schildern und bekommen Hilfe. Das gemeinsame Gebet ist dabei ebenso wichtig wie professionelle, psychologische Unterstützung. An diesem Ort der Barmherzigkeit werden aktuell etwa 20 Familien betreut.
Voller Vorfreude stehen die achtjährige Estere und die zwölfjährige Sofija am Fenster der Dreizimmerwohnung, in der sie seit zwei Monaten mit ihrer Mutter Sintija und drei weiteren Geschwistern wohnen. Die 38-jährige Sintija kämpft täglich um eine bessere Zukunft ihrer Kinder. Sie will endlich raus aus der Spirale aus Hunger und Not. Der Grund für die Freude: Unten zwischen den mehrstöckigen Plattenbauten parkt Iveta Jansone gerade den gelben BONI-Bus des Bonifatiuswerkes. Die 38-Jährige Sintija geht herunter und hilft Iveta beim Hochtragen und Auspacken der Kartons, die diese mitgebracht hat. Der Inhalt: mehre Flaschen Öl, ein paar Packungen Nudelsuppe, Apfelsaft und Bananen. Begeistert schnappen sich Estere und Sofija jeweils eine Banane und fangen an, sie genussvoll zu essen. Iveta ist die ehrenamtliche Leiterin des Martinshauses in Liepaja, einer katholischen Hilfseinrichtung, die alleinerziehende Frauen wie Sintija unterstützt. Zu der Unterstützung zählen auch Lebensmittel, die für viele bedürftige Familien alles andere als selbstverständlich sind. Eine Hilfe, die sich auf christliche Werte wie Nächstenliebe und Barmherzigkeit stützt.
Sintija erzählt: "Zuvor hatten wir nur zwei Zimmer. Wir mussten sie von einen Tag auf den anderen verlassen." Zu der Sorge, obdachlos zu werden, kam die Angst, die Kinder zu verlieren."Ohne die Hilfe von Iveta und dem Martinshaus wären wir auf der Straße gelandet", zeigt sich Sintija überzeugt. Denn das Martinshaus hat ihr dabei geholfen, eine neue Bleibe für sich und die Kinder zu finden. Solche Schicksale begegnen Iveta o . Seitdem sie 23 Jahre alt ist, engagiert sich die heute 51-Jährige für Frauen in Notsituationen. Iveta war von Anfang an dabei, als das Martinshaus im Jahr 1996 von der katholischen Kirche im Bistum Liepaja im Westen der lettischen Diaspora gegründet wurde. Die Einrichtung war und ist für viele bedürftige Frauen und ihre Familien seitdem eine unverzichtbare Anlaufstelle. Die Unterstützung der katholischen Hilfseinrichtung beschränkt sich bei weitem nicht nur auf die Ausgabe von Lebensmitteln oder Brennholz im kalten lettischen Winter.
Oft geht es nicht nur um materielle Hilfe, sondern auch darum, dass die Frauen sich öffnen können und psychologische Unterstützung erhalten. Viktors Stulpins, der Bischof von Liepaja, sieht in der Arbeit des Martinshauses ein Werk der Barmherzigkeit. Er sagt: "Es ist gut, dass sich hier Laien engagieren und sich eine Gemeinschaft gebildet hat, in der der eine dem anderen hilft ." Der Bischof stellt dem Martinhaus als "sozialem Arm der Kirche" die Räume in der St.-Meinhard-Kirche zur Verfügung. Ursprünglich war diese der Pavillon des Heiligen Stuhls bei der Expo 2000 in Hannover. Im Jahr 2002 wurde sie – auch mit Unterstützung des Bonifatiuswerkes – in Lettland wiedererrichtet. Doch die Räumlichkeiten sind mittlerweile stark sanierungsbedürftig, weitere finanzielle Mittel sind notwendig. Das Bonifatiuswerk fördert das Martinshaus immer wieder, wenn der Bedarf da ist – und das schon seit mehr als 20 Jahren. Iveta Jansone weiß, wie wichtig dies für die Einrichtung ist. Sie sagt: "Das Bonifatiuswerk ist so etwas wie ein Pate des Martinshauses. Ohne diese Hilfe könnten wir selbst nicht helfen."
Haben Sie Fragen, wie Sie einzelne Projekte unterstützen können? Nicole Dürdoth (links) und Katrin Keller sind Ihnen gerne behilflich.
Katrin Keller
Leitung Fundraising
05251 29 96-33
katrin.keller@bonifatiuswerk.de
Nicole Dürdoth
Referentin Kommunikation
05251 29 96-45
nicole.duerdoth@bonifatiuswerk.de