INFORMATIONSREISE DES BONIFATIUSRATES INS BISTUM GÖRLITZ

Glaube lebt in der Diaspora

Mitglieder des Bonifatiusrates mit Bischof Wolfgang Ipolt (3.v.l. unten) und Generalvikar Dr. Alfred Hoffmann (1.v.l. 2. Reihe) aus dem Bistum Görlitz (Foto: Susanne Mathei)
Mitglieder des Bonifatiusrates mit Bischof Wolfgang Ipolt (3.v.l. unten) und Generalvikar Dr. Alfred Hoffmann (1.v.l. 2. Reihe) aus dem Bistum Görlitz (Foto: Susanne Mathei)

20.09.2021

Die diesjährige Informationsreise des Bonifatiusrates hat die Mitglieder und den Vorstand des Bonifatiuswerkes in das Bistum Görlitz geführt. Verschiedene vom Hilfswerk geförderte Projekte wurden besucht, darunter das Seminar- und Tagungshauses Sankt-Wenzeslaus-Stift in Jauernick. In den nächsten Jahren soll das Profil der Einrichtung zum Bildungshaus des Bistums durch entsprechende Umbaumaßnahmen ergänzt werden. Das aktuelle Angebot als katholische Familienferienstätte wird dadurch erweitert.
 


Austausch mit Bischof Ipolt

Nach dem Besuch im Kloster Marienthal und der Begegnung mit der dortigen Äbtissin Schwester M. Elisabeth Vaterodt OCist gab es ein Gespräch mit Bischof Wolfgang Ipolt und Generalvikar Dr. Alfred Hoffmann. Es wurde auf gemeinsame Projekte geblickt, aber auch gleichzeitig die aktuelle Situation des Bistums und die derzeit schwierige Situation der Kirche in Deutschland diskutiert.



Seelsorge für geflüchtete Menschen

Sehr beeindruckt zeigten sich die Mitglieder des Bonifatiusrates von der Arbeit in der Erstaufnahmeeinrichtung für geflüchtete Menschen in Eisenhüttenstadt. Dort kümmert sich Schwester Regina Stallbaumer SA um die Geflüchteten, die oft schwere und schmerzvolle Geschichten mit sich tragen. Die Gründe, warum sie nach Deutschland kommen, sind unterschiedlich. Ihnen gibt sie die Möglichkeit, über ihre schlimmen Erfahrungen zu sprechen. Sie vermittelt an weiterführende Beratungsangebote und sorgt für die notwendige Unterstützung. Durch die seelsorgliche Tätigkeit der Ordensschwester im Schutzhaus können nicht nur die Geflüchteten, sondern auch Mitarbeitende in einem weitgehend konfessionslosen Umfeld neu mit Kirche in Berührung kommen. Die Stelle von Regina Stallbaumer SA  unterstützt das Bonifatiuswerk für zwei Jahre mit 55.000 Euro. Bei dem Informationsgespräch waren auch der stellvertretende Leiter der Zentralen Ausländerbehörde des Landes in Eisenhüttenstadt, Jens Dörschmann, und der Leiter des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes in Deutschland, Pater Claus Pfuff SJ dabei.

Eindrücke von der Reise

Glaubensleben vor Ort

In Spremberg wurde die grundsanierte Pfarrkirche St. Benno besichtigt. Rund 700 Katholiken verzeichnet die 22.000-Einwohner Stadt in der Niederlausitz. Die Kirche stellt das Zentrum für das Gemeindeleben vor Ort dar.

Religiöse Bildungsarbeit zeigt sich in der Kita Bennolino, ganz in der Nähe der angrenzenden Pfarrgemeinde St. Benno. Die katholische Kindertageseinrichtung gibt Kindern und Familien, auch denen, die nicht konfessionell gebunden sind, die Möglichkeit, mit Glaube und Kirche in Kontakt zu kommen. Durch ihren werteorientierten Ansatz wird die Kita zu einem Ort, an dem die christliche Botschaft ein konkretes Gesicht erhält.
 


Aufbruch in Neuzelle

Im Neuzeller Ortsteil Treppeln konnte sich der Bonifatiusrat ein Bild von dem geplanten Klosterneubau des Zisterzienserordens machen. Diesen Bau begrüßt das Bonifatiuswerk und unterstützt das  Projekt mit einem zweckgebundenen Spendenkonto.

Zusätzlich zu den Besuchen vor Ort, bei denen sich die Projektpartner alle sehr dankbar für die Unterstützung durch das Bonifatiuswerk zeigten, wurde auf der Bonifatiusratsitzung eine neue Personalstelle für die Caritas-Akademie in Lettland beschlossen. Auch die Erweiterung von digitalen Angeboten wurde diskutiert, so ist eine Firm-App in der Planung, die Firmbewerber deutschlandweit vernetzen soll.
 


Kirche in der Diaspora

"Die Reise ins Bistum Görlitz hat nicht nur einen direkten Austausch mit unseren Projektpartnern vor Ort ermöglicht, sondern wir konnten erfahren, wie Kirche in der Diaspora wirkt, welche Gesichter Begegnungen mit dem christlichen Glauben auf beeindruckende Weise für die Menschen vor Ort möglich machen, aber auch welche Schwierigkeiten und Probleme die Verantwortungsträger derzeit belasten", fasste Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, die Fahrt zusammen.

(thmei)