SCHAUSPIELERIN KATHARINA HIRSCHBERG ALS BERATERIN

Jugendliche helfen Jugendlichen mit der Bonifatiuswerk Firm-Aktion 2023

Eine ehrenamtliche Beraterin der Suizidprävention. (Foto: Jana Goldbach)
Eine ehrenamtliche Beraterin der Suizidprävention. (Foto: Jana Goldbach)

17.10.2022

Suizid ist unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter unter 25 Jahren eine der häufigsten Todesursachen. Deswegen ist es wichtig in diesen schweren Zeiten für die Jugendlichen da zu sein, sie ernst zu nehmen und sie zu beraten. Diese Aufgabe hat sich die Online-Suizid-Prävention der Caritas im Erzbistum Berlin gestellt. Die Beratungsstelle hilft Jugendlichen, die aufgrund verschiedenster Krisen, sich nicht mehr weiterzuhelfen wissen und den Weg in den Suizid wählen wollen. Anonym können sich die Hilfesuchenden an die Beratungsstelle wenden. Das Bonifatiuswerk unterstützt das Projekt exemplarisch durch die Gaben der Neugefirmten. Diese werden im nächsten Jahr unter anderem an das Projekt [U25] gehen.

[U25] ONLINE-SUIZIDPRÄVENTION

Eindrücke aus dem Beispielprojekt zur Firmung 2023

Reden rettet Leben

Seit Mai engagiert sich auch Schauspielerin Katharina Hirschberg, die man als Bibi Blocksberg von der Leinwand kennt, bei der [U25] – Online-Suizidpräventionsberatung als Peer-to-peer-Beraterin. "Manche stecken in einer schwierigen Lebensphase und wissen nicht, wie es weitergeht, andere haben Traumata erlebt. Manche sind schon in Therapie, andere wissen gar nicht, an wen sie sich wenden können.", erklärt die Schauspielerin, die nächsten Monat 21 wird und somit im gleichen Alter wie die Jugendlichen, die sie berät, ist.

"Unsere rund 330 Beraterinnen und Berater in Deutschland sind alle etwa im gleichen Alter wie diejenigen, die bei uns online Hilfe suchen. Sie sind auf Augenhöhe mit ihnen, nutzen eine ähnliche Sprache und kennen häufig die Herausforderungen von jungen Erwachsenen", erzählt Diana Kotte (38). Die studierte Erziehungswissenschaftlerin ist für das Projekt [U25] auf Bundesebene verantwortlich und betont: "Reden rettet Leben: Selten waren einfach zugängliche Beratungsangebote so wichtig, wie in dieser Zeit, in der Jugendliche mehr als bislang belastet sind." Die ehrenamtlichen Peer-Beraterinnen und Berater werden von hauptamtlichen Mitarbeitenden für die Beratung intensiv geschult und in der Arbeit unterstützt, zum Beispiel in der Supervision und in regelmäßigen Fort- und Weiterbildungen. Das stärkt einerseits die Beratungsqualität, sensibilisiert und entlastet aber auch zugleich die Peers für die eigenen Belastungen.

Unterstützen Sie die Kinderhilfe!

Hoffnung machen

Auch Katharina Hirschberg ist es wichtig authentisch zu sein: "Ich finde gut, dass die hilfesuchenden Jugendlichen wissen, dass da ein echter Mensch antwortet, der vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht hat", meint Katharina. Obwohl Katharina heute eine bekannte Schauspielerin ist, hat sie selbst schon dunkle Zeiten erlebt. Mit etwa 14 Jahren hatte sie mit Depressionen zu kämpfen und war auf eine Therapie angewiesen. In dieser Zeit, so erzählt sie, war für sie der Kontakt zu anderen Patientinnen und Patienten sehr wichtig: "Der Austausch, sich gegenseitig Hoffnung machen, die Gespräche mit Anderen: Das kann unglaublich viel Freude und Selbstbewusstsein geben." Aber sie betont nachdrücklich, dass die Online-Beratung in keinem Fall eine Therapie ersetzen kann, sondern im besten Fall eine Ergänzung sei. Alle Beraterinnen und Berater seien eben ehrenamtliche Peer-Beraterinnen und Berater und keine Psychologinnen und Psychologen oder Therapeutinnen und Therapeuten.

(caritas/mos)