AUFTAKT AM 18. APRIL

Geförderte Personalstellen koordinieren mehr als 320 Gruppen der 72-Stunden-Aktion

Im Erzbistum Hamburg setzt sich sie die DPSG Camillo Torrespacken während der 72-Stunden-Aktion mit der jüdischen Geschichte in Deutschland auseinander und räumt den jüdischen Friedhof in Ahrensburg auf. (Foto: DPSG Camillo Torrespacken)
Im Erzbistum Hamburg setzt sich sie die DPSG Camillo Torrespacken während der 72-Stunden-Aktion mit der jüdischen Geschichte in Deutschland auseinander und räumt den jüdischen Friedhof in Ahrensburg auf. (Foto: DPSG Camillo Torrespacken)

11.04.2024

In einer Woche, vom 18. bis zum 21. April 2024, findet zum dritten Mal die bundesweite 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seiner Jugendverbände statt. "Wir freuen uns, dass sich erneut zehntausende junge Menschen angemeldet haben, um in 72 Stunden die Welt bei sich vor Ort ein kleines bisschen besser zu machen", sagt BDKJ-Bundesvorsitzende Lena Bloemacher. Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken unterstützt die Aktion, indem es in sieben (Erz-)Bistümern Projektkoordinatoren als Personalstellen fördert: Jane Ernest Wambura (Berlin), Jens Prior (Erfurt), Herbert Schneider (Görlitz), Meret Harjes (Hamburg), Angelika Thönes (Hildesheim), Claudia Schulze (Magdeburg) und Elias Kölker (Osnabrück).
 

322 Gruppen in Ost- und Norddeutschland

Die Projektkoordinatorinnen und -koordinatoren in Ost- und Norddeutschland können sich über bisher 322 Anmeldungen zur 72-Stunden-Aktion freuen: Während es im Bistum Görlitz noch nur neun Anmeldungen sind, haben die Bistümer Berlin (13 Gruppen), Hamburg (16 Gruppen), Magdeburg (18 Gruppen), Erfurt (20 Gruppen) und Hildesheim (69 Gruppen) zweistellige Projektzahlen. Das Bistum Osnabrück stellt den Rekord auf: 177 Gruppen haben sich angemeldet, um in 72 Stunden die Welt ein Stück besser zu machen. Die 72-Stunden-Aktion will dazu anregen, regionale Bedarfe und Notlagen in den Blick zu nehmen und gemeinsam mit anderen vorzuleben, wie aktiver Glaube die Welt verbessern kann - sowohl aus pastoraler, als auch sozialer und ökologischer Sicht. Das Bonifatiuswerk fördert die Projektkoordination als Personalstelle mit 130.000 Euro.
 

Projekte in den Diözesen Erfurt und Görlitz

Die Kolpingjugend des Diözesanverbandes Erfurt trifft sich im Rahmen der 72-Stunden-Aktion in einem Waldstück im Eichsfeld und wird dort gemeinsam mit einem Waldpädagogen einen Arbeitseinsatz durchführen. Dabei wird ein Stück des Waldes aufgeräumt, Müll eingesammelt, eine Blumenrabatte um einen Gedenkstein gepflanzt und am Gedenkstein ein Baum gesetzt. Außerdem wird die Kolpingjugend Feuerholz für eine Hütte im Wald schlagen und diese für weitere Gruppen herrichten, die im Laufe des Jahres dort Quartier beziehen werden. In Heilbad Heiligenstadt besuchen Gäste des offenen Bereichs der Jugendfreizeiteinrichtung Villa Lampe das Altersheim "Heiliger Geist":  Das bunte Programm gesatalten die Jugendlichen. Angefangen von Kennlernrunden und Austausch sind Musik- und Spielangebote geplant. Darüber hinaus sollen gemeinsam mit den Bewohnern des Seniorenheimes Hochbeete repariert und bepflanzt werden. Der wissenschaftliche katholische Studentenverein Unitas Ostfalia zu Erfurt reinigt im Aktionszeitraum Stolpersteine, im Boden verlegte Gedenksteine für Opfer des Nationalsozialismus, in Weimar und Arnstadt.

Am ersten Tag der 72-Stunden-Aktion, dem 18.04., fährt eine Gruppe junger Erwachsener aus dem Bistum Görlitz mit dem Fahrrad nach Groß-Rosen in Polen. Dort befand sich während des zweiten Weltkrieges ein Konzentrationslager der Nationalsozialisten, der Besuch einer Gedenkstätte ist Teil der Fahrradtour. Während die katholische Pfarrjugend Cottbus im katholischen Kindergarten in Cottbus einen Arbeitseinsatz durchführt, hilft die Kolpingjugend Diözesanverband Görlitz im katholischen Kindergarten in Finsterwalde. In Wittichenau wird der Stadt-Jugendverein "United Klubs for Kulow e. V." eine Rollstuhlrampe an einer Treppe bauen, um für mehr Inklusion zu sorgen.
 

Projekte in den Erzdiözesen Berlin und Hamburg

Durch die Sturmflut im Oktober 2023 wurde die Lotseninsel Schleimünde weitgehend zerstört. Die Katholische Hochschulgemeinde Flensburg und die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) Camillo Torrespacken packen gemeinsam mit der DPSG Ahrensburg beim Wiederaufbau mit an und unterstützen so die "Lighthouse Foundation" und leisten einen Beitrag für die Region an Schlei und Ostsee. Die DPSG Camillo Torrespacken setzt sich in einer zweiten Aktion mit der jüdischen Geschichte in Deutschland auseinander und möchte ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen: Nachdem sie den Schwerpunkt auf jüdische Religion und Geschichte gelegt und viel über das jüdische Leben in Ahrensburg recherchiert sowie gelernt haben, räumen sie den jüdischen Friedhof in Ahrensburg auf. Die Jugend der Pfarrei Heilige Edith Stein aus Ludwigslust nimmt bereits zum dritten Mal an der 72-Stunden-Aktion teil: In diesem Jahr hübschen sie einen ehemaligen Friedhofauf, indem sie dort das Gras mähen, die Bäume und Büsche pflegen, Müll und Unrat ordnungsgemäß entsorgen sowie eine eine Sitzbank, eine Informationstafel und ein Holzkreuz aufstellen.

Die DPSG Diözesanverband Berlin forstet im brandenburgischen Grenz einen Wald, der sich neben ihrem Zeltplatz befindet, durch. Während des Wochenendes soll die ökologische Umgestaltung, Durchforstung und Pflege des Waldes sowie des neu erworbenen Grundstücks im Fokus stehen. Gäste des Christian-Schreiber-Hauses in Alt-Buchhorst reinigen das Ufer des Peetz-Sees und räumen die Lindwall-Insel im Werlsee auf. In der Berliner Gemeinde Heiliger Johannes der Täufer wurden bereits im Vorfeld der Aktionstage, vom 23.03. bis 14.04., Hygieneartikel wie Feucht- und Taschentücher, Duschgel und Rasierer sowie noch gut erhaltene Handys/Smartphones und Ladegeräte für obdachlose Menschen gesammelt. In einer Woche werden die gespendeten Gegenstände in Paketen verpackt und Streetworkern sowie Sozialarbeitern zur Weitergabe an Bedürftige übergeben.
 

Projekte in den Diözesen Hildesheim und Magdeburg

In Braunschweig unterstützen die Ministranten von St. Marien sowie die Kroatische katholische Jugend die "Lebenshilfe". Gemeinsam mit den Menschen mit Behinderung werden sie das Gelände in der Fabrikstraße erkunden und den Ist-Stand analysieren. Anschließend werden überall auf dem Gelände verschiedene Büsche, Sträucher und Pflanzen gesetzt, die den Artenreichtum unterstützen, Beschattung liefern sowie essbare Früchte bringen. In Helmstedt arbeiten die diesjährigen Kommunionkinder, sowie die Ministranten und Pfadfinder aus St. Ludgeri zusammen: Das Ziel ist es, die Wanderwege und die Beschilderung an den Sehenswürdigkeiten aus mehr als 500 Jahren Geschichte zu reinigen und zu pflegen, und so den Menschen in Helmstedt wieder neue Freude an ihren beliebten Wander- und Radwegen zu schenken. So thematisiert der "Grenzlehrpfad" die ehemalige deutsche Teilung, andere Wanderwege führen an einer mittelalterlichen Burg, Spuren mittelalterlicher Felderwirtschaft sowie Spuren des Bergbaus des 18. und 19. Jahrhunderts vorbei. Eine besondere Aktion erwartet die 24 Jugendlichen, die am 4. Mai in Goslar gefirmt werden: Sie ist geheim. Erst am 18. April wird der Umschlag mit den Projektdetails geöffnet - so viel sei verraten: Die 72 Stunden werden abwechslungsreich werden, an der frischen Luft stattfinden und bisweilen handwerkliches Geschick erfordern.

Während in Dessau die ReliKinder der Tempelhofer Grundschule das Seniorenheim Marthahaus besuchen, um dort gemeinsam zu singen, Gedichte aufzusagen und die Gemeinschaft zu erfahren, absolviert das Don-Bosco-Jugendzentrum in Magdeburg ein Schulgartenprojekt mit der Grundschule am Kannenstieg. In Sangerhausen hat die DPSG Herz-Jesu eine Kinder- und eine Teenager-Gruppe. Solange die Teens den Wald in Bewegung erleben und bringen, konstruieren und gestalten die Kids Nistkästen sowie Insektenhotels.

(BDKJ/hes)