NEUE BAUHILFE-FÖRDERMÖGLICHKEIT

Bonifatiuswerk unterstützt mit rund elf Millionen Euro Glaubens- und Gemeinschaftsprojekte

Die Zentrale des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken in Paderborn. (Foto: Wilfried Hiegemann)
Die Zentrale des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken in Paderborn. (Foto: Wilfried Hiegemann)

18.01.2024
 

Mit 10,8 Millionen Euro fördert das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken in diesem Jahr Projekte in der deutschen, nordeuropäischen und baltischen Diaspora. Das hat der Bonifatiusrat als Aufsichtsgremium beschlossen. "Im 175. Jahr des Bestehens unterstützt das Bonifatiuswerk mit einem Budget von fast elf Millionen Euro Projekte, die heute auch in einer belasteten Situation der Kirche das Evangelium in Wort und Tat durch die Welt tragen und auch zur Erfahrung von Gemeinschaft führen", sagt Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen. 

Im Bereich der Bauhilfe werden Projekte mit 3,35 Millionen Euro unterstützt. Zwei Fördermöglichkeiten kommen 2024 hinzu. "Zum einen kann nun eine unterjährige Förderung beantragt werden, wenn das Projekt besonders innovativ ist. Hierfür stehen 400.000 Euro zur Verfügung", erläutert Bonifatiuswerk-Präsident Manfred Müller. "Zum anderen gibt es jetzt die Möglichkeit, Modellprojekte mit überregionaler pastoraler Strahlkraft in der Diaspora zu fördern. Dafür werden in diesem Jahr 500.000 Euro bereitgestellt." Ziel der neuen Fördermöglichkeiten sei es, zukunftsweisende Projekte in den Umbruchzeiten der Kirche zu unterstützen und auch die Bauhilfe flexibler zu gestalten, betont Manfred Müller.
 

"Räume des Glaubens eröffnen"

Für den Bereich der Glaubenshilfe sind mehr als 800.000 Euro vorgesehen. Gefördert werden unter anderem Personalstellen sowie das Programm "Räume des Glaubens eröffnen", das innovative pastorale Projekte in ganz Deutschland unterstützt. Das Förderprogramm richtet sich an Initiativen, die die Kirche zu einem offenen und einladenden Ort machen wollen – wie die Netzgemeinde "DA_ZWISCHEN". Sie ist eine Gemeinde ohne Kirche und ohne Pfarrheim – sie lebt in den sozialen Netzwerken. "DA_ZWISCHEN" ist ein Erprobungsraum für digitale, zeitgemäße Glaubensverkündigung und begleitet Menschen via Messaging-Diensten in ihrem Alltag.
 

Himmelszelt

Der Kinder- und Jugendhilfe, die unter anderem Kindertagesstätten und Religiöse Kinderwochen (RKW) unterstützt, stehen in diesem Jahr 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Im letzten Jahr förderte das Bonifatiuswerk beispielsweise das "Himmelszelt", das im vergangenen Jahr anlässlich des Weltkindertages in Wolfsburg aufgebaut wurde. Das zwischen einer Kirche und einer Kita aufgebaute Zirkuszelt experimentierte mit pastoralen und kulturellen Räumen. So gab es einen Schulzirkus, organisiert von einer Förderschule, einen Seniorennachmittag, tägliche Gebetsabende, Konzerte oder einen "Preacher Slam". 

Beim Programm des Himmelszeltes wurde auch ein BONI-Bus eingesetzt; derzeit sind mehr als 500 der gelben Bullis in Deutschland, in Nordeuropa sowie in Estland und Lettland im Einsatz. Sie sind ein Aushängeschild der Verkehrshilfe des Bonifatiuswerkes und helfen dabei, Glaubensgemeinschaften entstehen zu lassen, wo andernfalls weite Fahrstrecken die Teilnahme am Gottesdienst, am Kommunionunterricht oder am Seniorentreff erschweren; ebenso unterstützen sie die Arbeit für Bedürftige und Geflüchtete. Auch in diesem Jahr unterstützt die Verkehrshilfe den Kauf eines BONI-Busses durch Pfarrgemeinden und kirchliche Institutionen in Diaspora-Regionen – mit insgesamt 532.000 Euro. 
 

4,37 Millionen Euro vom Diaspora-Kommissariat

Das Diaspora-Kommissariat der deutschen Bischöfe plant in diesem Jahr mit 4,37 Millionen Euro in der Seelsorge tätige Priester und Diakone in Mittel-, Ost- und Nordeuropa zu unterstützen. Die Mittel werden zweckgebunden vom Bonifatiuswerk ausgezahlt.

Das geplante Gesamt-Förderbudget des Bonifatiuswerkes erhöht sich im Vergleich zum Vorjahresbudget um sieben Prozent. Das Hilfswerk für katholische Christinnen und Christen in der Diaspora, also in Regionen mit einem geringen Katholikenanteil, unterstützt Projekte in Deutschland, den nordeuropäischen Ländern Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden sowie Estland und Lettland im Baltikum. 

(hes)