VORTRAG ÜBER LEBEN UND WIRKEN DES ESTNISCHEN ERZBISCHOFS IM BISTUM TRIER

Eduard Profittlich auf dem Weg zur Seligsprechung

Der Seligsprechungsprozess von Eduard Profittlich begann bereits 2003. (Foto. Marius Thöne)
Der Seligsprechungsprozess von Eduard Profittlich begann bereits 2003. (Foto. Marius Thöne)

07.06.2024

Am Donnerstag, 13. Juni 2024, wird es im Bistum Trier einen Vortrag über den 1942 gestorbenen estnischen Erzbischof Eduard Profittlich geben. Der 1890 geborene Jesuit, gebürtig in in der Diözese Trier, ist auf dem Weg zur Seligsprechung. Der 2003 eröffnete Seligsprechungsprozess für den als Märtyrer in sowjetischer Gefangenschaft gestorbenen Apostolischen Administrator in Estland ist bereits so weit fortgeschritten, dass die für das Verfahren zuständige bischöfliche diözesane Postulatorin Marge-Marie Paas im Bistum Trier zu Gast ist und einen Vortrag über Erzbischof Profittlich hält. 

Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Lesesaal der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars (Jesuitenstraße 13) Trier. Marge-Marie Paas wird zu Leben und Wirken Profittlichs in Estland sprechen. Im Anschluss vertieft sie in einer Diskussion mit dem Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann und Pastoralreferent Dr. Thorsten Hoffmann, der zum Thema Martyrium promoviert hat, einige Aspekte der Biografie des Priesters und Erzbischofs, und steht für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Danach besteht die Gelegenheit zum Austausch in einer von der diözesanen Postulatorin Pass zusammengestellten kleinen Ausstellung. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Bibliothek des Priesterseminars (wo Profittlich eine Zeitlang studiert hat) und der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Fachstelle Trier statt.
 

Erster katholischer Bischof

Profittlich war ab 1930 zunächst Gemeindepfarrer in Tallin und wurde am 11. Mai 1931 als Apostolischer Administrator Estlands eingesetzt. Am 27. November 1936 wurde er zum Titularerzbischof von Edirne benannt, und am 27. Dezember 1936 zum konsekrierten Erzbischof der Gemeindekirche des Doms St. Peter und St. Paul in Tallinn. Zugleich blieb er Apostolischer Administrator, womit er der erste katholische Bischof im vorrangig lutheranischen Estland seit der protestantischen Reformation wurde. 1935 erbat er und erhielt die estnische Staatsbürgerschaft. 1939, nachdem Estland in die UdSSR eingegliedert worden war, blieb er in Tallin. Er wurde 1941 verhaftet und nach Kirov in Russland ins Gefängnis geschickt, wo er zum Tod durch ein Erschießungskommando verurteilt wurde. Am 22. Februar 1942 starb er im Kirov-Gefängnis, bevor das Urteil vollstreckt werden konnte.

(Bistum Trier)