AUFMERKSAMKEIT FÜR DIE DIASPORA
18.11.2024
"Erzähle, worauf du vertraust." unter diesem Leitwort fand in diesem Jahr die Diaspora-Aktion des Bonifatiuswerkes statt. Höhepunkt der Aktion war der Diaspora-Sonntag am vergangenen Sonntag. An diesem wird in ganz Deutschland auf die Situation katholischer Christinnen und Christen in einer Minderheit aufmerksam gemacht. Mit den Spenden sowie den Kollekten, die in der Vorabendmesse und am Sonntag gesammelt werden, unterstützt das Bonifatiuswerk Projekte in Deutschland, Nordeuropa und im Baltikum. In diesem Jahr ist das Beispielprojekt der Aktion das Caritashospiz Mutter Teresa in Heilbad Heiligenstadt, dort können bis zu 13 Menschen bis zum Lebensende in Selbstbestimmung und Würde leben.
Auf unterschiedlicher Art und Weise zelebrierten Gemeinden Gottesdienste und planten Aktionen, um so auf die Diaspora hinzuweisen.
Im Bistum Erfurt wurde bereits ab Freitag auf die Diasporasituation aufmerksam gemacht. Mit einen Festgottesdienst und Festakademie hat die Katholisch- Theologische Fakultät in Erfurt am 15. November ihr Patronatsfest Albertus Magnus begangen. Dazu sind auch in diesem Jahr die Bischöfe der fünf ostdeutschen Diözesen gekommen. Sie sind auch die Trägerbischöfe des Regional - Priesterseminars in Erfurt. Passend dazu gab es außerdem im St. Marien-Dom zu Erfurt die Ausstellung zum 175-jährigen Jubiläum des Bonifatiuswerkes zu sehen.
Am Diaspora-Sonntag ist die Ausstellung nach Melchdorf, einen Stadtteil von Erfurt, gezogen. Dort wurde mit drei ehemaligen Freiwilligen des Praktikums im Norden gefeiert. Die drei Praktikanten haben von ihrem Praktikum berichtet und die Fürbitten mehrsprachig vorgetragen. Ab heute ist die Ausstellung im Marcel-Callo-Haus in Heiligenstadt zu sehen.
In Dresden-Meißen fand gleichzeitig zum Diaspora-Sonntag die Wahl zum Ortskirchenrat in den Gemeinden der Pfarrei St. Paulus in Döbeln statt. In seiner Predigt verband der Vorsitzende des diözesanen Bonifatiuswerkes Dresden-Meißen, Pfarrer Steffen Börner, die beiden Ereignisse: "Die Bereitschaft ehrenamtlich den Dienst im Ortskirchenrat wahrzunehmen, stellt einen wertvollen Baustein für das Glaubenszeugnis in einer starken Diasporasituation dar." In der Messe stand, symbolisch für den Aufbruch ins Jetzt, der Pilgerstab, der den Vorsitzenden der diözesanen Bonifatiuswerke sowie Vertretern aus den skandinavischen und baltischen Förderländern, zur Eröffnung der Diaspora-Aktion in Regensburg überreicht wurde. "So wie das Bonifatiuswerk seine Wurzeln in Regensburg hat und sich von hier auf den Weg machte, Katholiken in der Minderheit solidarisch zu unterstützen, so laden die Pilgerstäbe dazu ein, mutig, durch den Glauben gestärkt und mit einem Ziel ins Jetzt aufzubrechen und die Begegnung mit den Menschen zu suchen", betonte Monsignore Georg Austen bei der Übergabe der Pilgerstäbe zur Eröffnung der Diaspora-Aktion.
Verschiedene Aktionen plante das Bistum Freiburg. Tobias Aldinger, Diözesanreferent für das Bonifatiuswerk berichtet: "In diesem Jubiläumsjahr haben wir über ganz Baden verteilt Veranstaltungen initiiert und unterstützt, die überraschend ungewöhnliche Perspektiven des Glaubens eröffnen". In Lörrach fand ein feierlicher Gottesdienst mit musikalischem Highlight unter dem Leitwort "Erzähle, worauf du vertraust." statt. Die 11-köpfige Band Condimento aus Karlsruhe begleitete den Gottesdienst musikalisch.
Geistliche Impulse, ein moderner Chor, ein Tanzstudio sowie die Band MadMax brachte in der Kirche St. Laurentius in Niederbühl für das Projekt "Trust the process" die Kirche in besondere Stimmung. Ebenfalls fand im Bistum Freiburg eine Poetry Slam show im Bonifatiushaus in Lörrach statt.
Zwei weitere Aktionen stehen noch bevor. In der Adventszeit findet eine Ausstellung rund um das Thema "Gott geht unter die Haut" statt. In dieser zeigt das Dekanat Bruchsal mit dem Bonifatiuswerk die spannenden Facetten von Glaubenszeugnissen tätowierter Menschen. Am Freitag, den 20. Dezember gibt es um 17 Uhr dazu einen Vortrag von Paul Campbell aus Wien.
Am 23. November von 10:00 bis 17:00 Uhr lernen Hobby-Nikoläuse im Europa-Park Rust nicht nur viel über die Gestalt des heiligen Bischof Nikolaus, sondern üben ihre Schauspielkünste mit Martin Wangler ein. Der Schauspieler und Kabarettist ist bekannt aus Theater, Film und Fernsehen. Hier geht es zur Anmeldung.
"Auch wenn das Hilfswerk 175 Jahre alt ist, so ist heute aktueller denn je," betont der Vorsitzende des diözesanen Bonifatiuswerkes im Bistum Freiburg, Thorsten Gompper: "Die Anzahl der Menschen, die den christlichen Glauben praktizieren, wird kleiner. Daher ist es umso wichtiger, als Kirche eine kreative Gemeinschaft zu werden, die einen mitmenschlichen Beitrag in der Gesellschaft leistet und ein Zeichen für die befreiende Botschaft Gottes für die Menschen bleibt. Das können wir von den Kirchen in der Minderheit lernen," so Gompper.
(dbw erfurt, freiburg, dresden-meißen/mos)