JAHRESBERICHT 2017

Starker Partner für Katholiken in der Diaspora

Das Bonifatiuswerk hat seinen Jahresbericht am 26.06. in der katholischen Propstei St. Trinitatis in Leipzig vorgestellt. Von Links: Martin Guntermann (Geschäftsführer des Bonifatiuswerkes), Heinz Paus (Präsident des Bonifatiuswerkes), Monsignore Georg Austen (Generalsekretär des Bonifatiuswerkes)
Das Bonifatiuswerk hat seinen Jahresbericht am 26.06. in der katholischen Propstei St. Trinitatis in Leipzig vorgestellt. Von Links: Martin Guntermann (Geschäftsführer des Bonifatiuswerkes), Heinz Paus (Präsident des Bonifatiuswerkes), Monsignore Georg Austen (Generalsekretär des Bonifatiuswerkes) (Foto: Theresa Meier)

26.06.2018

Wo sich Herausforderungen im Glaubensleben in der Diaspora zeigen, steht das Bonifatiuswerk den Menschen als verlässlicher Partner zur Seite. Mit 14,5 Millionen Euro hat das "Hilfswerk für den Glauben" im Geschäftsjahr 2017 insgesamt 776 Projekte in der Diaspora Deutschlands, Nordeuropas und des Baltikums gefördert, teilte das Bonifatiuswerk während seiner Bilanzpressekonferenz in der Leipziger Propstei mit.

Den Lebensweg junger Menschen fördern

"Um die Weitergabe des Glaubens in einer multikulturellen und zunehmend kirchenfernen Gesellschaft zu stärken, ist es uns ein besonderes Anliegen, heute die Lebenswege junger Menschen zu fördern, damit Kirche und Gesellschaft morgen nicht alt aussehen", sagte der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen. Das Bonifatiuswerk konnte im vergangenen Jahr unter anderem im Bau befindliche Kindertagesstätten sowie religionspädagogische Maßnahmen mit 550.000 Euro unterstützen. "In den Kitas zeigt sich auf lebendige Art und Weise, wie der Glaube erfahren und gelebt werden kann. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit bei Kindern und Eltern, auch bei denen, die keiner christlichen Konfession angehören", fügte Austen hinzu.

Hilfe des Bonifatiuswerkes

In den Diasporagebieten Deutschlands wurden Projekte mit 4,6 Millionen Euro, in Norwegen, Schweden, Dänemark Finnland und Island mit 2,8 Millionen Euro und in Estland und Lettland mit 506.000 Euro gefördert. Unterstützt wurden 75 Bauprojekte mit drei Millionen Euro, 621 Projekte der Kinder- und Jugendhilfe mit 1,8 Millionen Euro und 35 Projekte der Glaubenshilfe mit 1,1 Millionen Euro. Durch die Verkehrshilfe konnten 43 BONI-Busse mit 758.000 Euro für die Gemeindearbeit gefördert werden. In missionarische Initiativen zur Neuevangelisierung sowie in die religiöse Bildungsarbeit flossen zwei Millionen Euro, in die Projektbegleitung 405.500 Euro. Aus zweckgebundenen Mitteln des Diaspora-Kommissariats wurden 3,7 Millionen Euro an Projekte in Nordeuropa weitergeleitet.

Engagement des Bonifatiuswerkes

Die Förderung der Projekte finanziert das Bonifatiuswerk insbesondere durch Einnahmen aus Kollekten (4,8 Millionen Euro), Spenden/Beiträgen/Vermächtnissen und Schenkungen (5,3 Millionen Euro) und aus Mitteln des Diaspora-Kommissariates. Die Kollekten sind im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Lediglich bei der Kollekte zum Diaspora-Sonntag zeigte sich ein leichter Rückgang um 17.000 Euro auf 2,1 Millionen Euro. Die Erstkommunionkinder spendeten 1,8 Millionen Euro für Kinder- und Jugendhilfe-Projekte. Aus der Vermögensverwaltung und aus sonstigen Einnahmen sind dem Bonifatiuswerk 1,6 Millionen Euro zugeflossen. Der Verwaltungsaufwand wird aus diesen Einnahmen getragen, so dass alle Spendengelder in voller Höhe satzungsgemäß in die Projektförderung fließen.

Hilfe für Katholiken in Nordeuropa

Dass es dem Bonifatiuswerk gelungen ist, Brücken des Glaubens in der Diaspora zu schlagen, zeigt der Neubau der Marienkirche im schwedischen Södertälje. Dort hat die katholische Kirche in Schweden auf den starken Zuzug katholischer Migranten reagiert, die dort eine neue Heimat im Glauben gefunden haben. Über das Bonifatiuswerk wurde der Bau der Kirche und des Gemeindezentrums mit 1,37 Millionen Euro unterstützt.

"Die christliche Botschaft ist Kern und zentraler Inhalt unseres Handelns. Ein wichtiges Ziel ist es daher, Glaubensorte und -wege in der Diaspora auszumachen und zu fördern, um gemeinsame Glaubenserfahrung und Glaubensbildung zu ermöglichen", sagte der Präsident des Bonifatiuswerkes, Heinz Paus. Gerade in den durch Zuwanderung geprägten nordeuropäischen Ländern Dänemark, Finnland und Island zeige sich eine angespannte finanzielle Situation. Die Nachwirkungen der Staatskirchen, die über viele Jahrzehnte Bestand hatten, verdeutlichten, dass die Unterstützung durch die deutschen Katholiken, insbesondere durch das Bonifatiuswerk, von elementarer Bedeutung sei.

Hier geht es zum Download von Jahrheft + Finanzbericht (pdf)

(thmei)