KATHOLISCHER LEUCHTTURM IN DER DIASPORA

Richtfest auf Ostdeutschlands größtem Kirchenneubau

31.03.2014

Der Rohbau der neuen katholischen Propsteikirche Sankt Trinitatis in Leipzig ist abgeschlossen. Am Freitag wurde beim größten Kirchenneubauprojekt Ostdeutschlands seit der Wende Richtfest gefeiert. Propst Lothar Vierhock dankte allen Mitwirkenden. "Diese neue Kirche soll ein Ort der Ruhe und Besinnung inmitten der Hektik der Stadt werden, ein Haus des Gebets, des Lernens und Feierns", erklärte Vierhock.

Kein repräsentatives katholisches Gotteshaus im Zentrum

Das neue Gotteshaus ersetzt die aus DDR-Zeiten stammende und baufällige Propsteikirche, die am Rand der Innenstadt steht. Bislang ist Leipzig die einzige deutsche Metropole ohne repräsentatives katholisches Gotteshaus im Zentrum. Dort ist nun ein kubisches Gebäude mit Glockenturm und weiteren Räumen für die wachsende Kirchengemeinde entstanden. Die Kosten werden auf rund 15 Millionen Euro veranschlagt, der Bau soll bis Frühjahr 2015 fertig sein.

Der leitende Architekt, Benedikt Schulz vom Büro "schulz & schulz", sagte, eine Fertigstellung bis Weihnachten sei nicht realisierbar. Wahrscheinlicher sei ein Termin an Ostern 2015. Die Propsteigemeinde will das genaue Datum für den Bezug am 5. April beim "Kreuzeinhub" und einem damit verbundenen "Tag der offenen Baustelle" bekanntgeben. Nachdem dann das Turmkreuz im Rahmen einer liturgischen Feier montiert worden ist, sind auch Baustellenführungen geplant.

Schulz erklärte, an dem Rohbau der Propsteikirche würden nun die städtebaulichen Konturen sichtbar. "Diese Veränderung erfreut, sorgt aber auch für Anspannung und Verunsicherung", räumte der Leipziger Architekt ein. Es liege aber im Wesen der Baustelle, dass das Wesentliche des Baus noch nicht zu sehen sei, nämlich seine Offenheit. Kritiker wie der renommierte Kunstexperte und Würzburger Domkapitular Jürgen Lenssen hatten dem Bau einen "Wagenburg"-Charakter vorgeworfen.

Schulz verwies dagegen auf das 22 Meter lange Fenster, das den Kirchbau an der Hauptfront zieren soll sowie das Kreuz an der Westfront. "Außerdem wird durch den roten Porphyrstein mit seinen Farbeinschüssen eine sehr lebendige Außenwirkung erzeugt", betonte der Architekt. Bis Ende August soll der komplette Bau inklusive Kirchturm mit dem Rochlitzer Porphyr-Tuffstein verkleidet sein.

(KNA)