PRESSEMITTEILUNG VOM 28.07.2017:

„Europa hat eine christliche Identität“

Podiumsgespräch des Bonifatiuswerkes zu den Zehn Geboten in der Paderborner Gaukirche mit dem Europaabgeordneten Elmar Brok und Prof. Elisabeth Jünemann

Zur Podiumsdiskussion des Bonifatiuswerkes zum Thema „Die Zehn Gebote auf Europäisch: Basis für Europäische Identität?“ sind am gestrigen Abend viele Interessierte in die Gaukirche nach Paderborn gekommen. Der Europaabgeordnete Elmar Brok und Prof. Elisabeth Jünemann aus Paderborn diskutierten darüber, ob die Zehn Gebote ein Identitätsmarker für Europa sein können. Die Podiumsteilnehmer vertraten die Überzeugung, dass die Gebote Gottes als eine Art europäische Grundsatzregeln anzusehen sein, die das menschliche Zusammenleben ermöglichen.

„Alle Länder Europas haben christliche Wurzeln“, sagte Prof. Jünemann in ihrem Eingangsstatement. Daraus resultiere, dass auch Europa eine klare christliche Identität besäße. Für Jünemann spielen der Begriff und der Wert der Freiheit, die wir bereits in den frühchristlichen Geboten finden, eine wichtige Rolle. Auf die Freiheit Europas bezog sich auch Brok. „Ein wesentliches Merkmal von Europa ist die Möglichkeit, in einem Gemeinwesen zu leben, das mir nicht verbietet, meinen Glauben zu leben.“ Für ihn seien die Gebote Gotttes Grundsatzaussagen, die auch politisches Handeln beeinflussen würden. In den Mittelpunkt rückte er das Prinzip des Gemeinwohls. „Das, was allen gut tue“, dieser Handlungsdivise müsse sich europäische Politik unterwerfen.

Auf die Frage „Ist Religion hilfreich in der Politik?“ der Moderatorin Claudia Auffenberg antworte Brok, dass er es manchmal bedauerlich fände, „dass die Religion, wenn es richtig zu Sache geht, oftmals schweigt“. Kirche solle sich zwar nicht aktiv in die Tagespolitik einmischen, er erwarte aber, dass die Kirche gerade in der Wertediskussion stärker in Erscheinung trete. Prof. Jünemann argumentierte, dass sie nicht nur die Amtskirche in der Pflicht sieht: „Ich bin auch Kirche, wir alle sind Kirche, nicht nur die Amtskirche. Wir alle stehen für ein christliches Europa und müssen uns für die europäischen Werte einsetzen.“

Der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, sagte zu Beginn der Veranstaltung in seiner Begrüßung, dass die Zehn Gebote auch eine klare politische Bedeutung hätten. Er verwies auf das Bild „Menschenfamilie“ von Udo Lindenberg, dass in der Kunstausstellung „Udos 10 Gebote“ derzeit in der Paderborner Gaukirche zu Libori zu sehen ist. „Die Angebote Gottes, die sich in den Zehn Geboten ausdrücken haben eine kirchliche, gesellschaftliche, historische und auch aktuelle Bedeutung. Gerade das Bild Menschenfamilie drückt die Beziehung von Gott und Mensch und die Beziehung der Menschen untereinander aus. Jeder ist gefordert die verantwortete Freiheit für die Welt anzunehmen und in seinem Handeln umzusetzen. Dabei sind wir natürlich auch gefordert, über die Inhalte unseres Glaubens auskunftsfähig zu sein“, sagte Austen.

Claudia Auffenberg schloss am Ende der Diskussion den Kreis zur Ausstellung von Udo Lindenberg. „In seinen Liedern wie in seinem Handeln stellt er immer wieder den Gedanken in den Mittelpunkt, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner Herkunft, seiner Hautfarbe oder Religion, die gleichen Rechte hat und genauso wertvoll ist“, sagte Auffenberg.

Mit der Ausstellung „Udos 10 Gebote“ möchte das Bonifatiuswerk die Menschen dazu anregen, über die Gebote nachzudenken und darüber in einen Diskurs zu kommen.

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Von Links: Zwei Schwestern der Heiligen Maria Magdalena Postel aus Mosambik haben die Podiumsdiskussion musikalisch begleitet. Über die Inhalte der 10 Gebote und dessen Bedeutung für Europa sprachen Monsignore Georg Austen, Claudia Auffenberg, Prof. Elisabeth Jünemann und Elmar Brok. Foto: Patrick Kleibold1,07 MBDownload

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