ZISTERZIENSERKLOSTER NEUZELLE

Mönche sehen Klosterprojekt trotz Corona optimistisch

P. Philemon, P. Prior Simeon und P. Kilian mit Blick auf die Barockkirche Kloster Neuzelle (v.l.) (Foto: Patrick Kleibold)
P. Philemon, P. Prior Simeon und P. Kilian mit Blick auf die Barockkirche Kloster Neuzelle (v.l.) (Foto: Patrick Kleibold)

04.05.2020

Die Corona-Krise verzögert auch die Verhandlungen über das Grundstück für ein neues Zisterzienserkloster bei Neuzelle. Der Sprecher der Neuzeller Ordensniederlassung, Pater Kilian Müller, äußerte sich auf Anfrage aber zuversichtlich, dass die Gespräche im Laufe des Jahres entscheidend "weiterkommen". Zwischen dem Orden, der Stiftung Stift Neuzelle und dem Land Brandenburg gebe es trotz der Pandemie bedingten Erschwernisse "eine sehr gute Kommunikation".


Verhandlungen über geplanten Neubau laufen

Auf dem Gelände des historischen Zisterzienserklosters Neuzelle südlich von Frankfurt/Oder hatte sich vor eineinhalb Jahren eine Gemeinschaft von derzeit sechs Zisterziensermönchen angesiedelt, die aus dem österreichischen Kloster Heiligenkreuz entsandt ist. Sie wohnen gegenwärtig im katholischen Pfarrhaus auf dem Klostergelände, das von der Landesstiftung Stift Neuzelle verwaltet wird. Die Zisterzienser planen den Neubau eines Klosters auf einem Grundstück im Ortsteil Treppeln, das sie von der Stiftung kaufen wollen.

Darüber laufen seit vergangenem Jahr Verhandlungen. Wegen der Landtagswahlen mit anschließender Neubildung der Landesregierung waren sie im Herbst jedoch unterbrochen. Brandenburgs Kulturstaatssekretär Tobias Dünow (SPD) hatte dann Ende Februar angekündigt, er wolle die Gespräche mit dem Orden "erheblich beschleunigen". Nach der früheren Kulturstaatsministerin Martina Münch (SPD) ist Dünow jetzt Vorsitzender der Stiftungsrats.
 

Mittelalterliche Klosteranlage noch vollständig erhalten

Das südlich von Frankfurt an der Oder gelegene Neuzelle ist eine der wenigen vollständig erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen in Europa und ein Touristenmagnet. Bei der Wiederansiedlung des Ordens, 200 Jahre nach seiner Vertreibung durch den preußischen Staat, hatten die Zisterzienser 2018 angekündigt, ein neues Klostergebäude im rund zwölf Kilometer entfernten Treppeln errichten zu wollen, um besser ein ihren Ordensregeln entsprechendes Klosterleben zu führen. Auf dem historischen Klostergelände, das als nördlichstes Beispiel des süddeutschen und böhmischen Barocks in Europa gilt, wollen sie aber auch weiterhin präsent bleiben.

(kna)