NEUE GEMEINSCHAFT AUF ALTEN WURZELN
05.12.2023
Nachdem Prior Joël Regnard den Schlüssel zur bis dahin noch verschlossenen Klosterkirche von Munkeby an Bischof Erik Varden OCSO überreicht hatte, öffnete der Bischof von Trondheim mit diesem den Neubau im Norden Norwegens. Auf den Boden hinter der Türschwelle zeichnete er ein Kreuzzeichen mit seinem Hirtenstab, ehe die Gottesdienstteilnehmer in die Kirche einzogen - so begann heute Mittag die Weihe der fertiggestellten zisterziensischen Klosterkirche St. Marien Munkeby.
15 Jahre vergingen von der Idee bis zur Fertigstellung der Gesamtanlage des Klosters St. Marien Munkeby. Neben vielen Norwegern wohnten auch internationale Gäste der Kirchweihe bei und die ökumenische Verbundenheit wurde sichtbar. Als Hauptzelebrant segnete Bischof Erik Varden OCSO mit Weihwasser die Kirchenwände, den Altar sowie den Altarraum. Er setzte die Reliquien der Heiligen dem Altar bei und salbte diesen sowie die zwölf tragenden Säulen mit Chrisam. Konzelebranten waren unter anderem der Generalabt des Ordens der Zisterzienser der strengen Observanz Bernardus Peeters, der Abt von Citeaux Pierre André Burton, der Abt von Rochefort Gilbert Degros, der in Norwegen zum Diakon geweihte Florian Pletscher aus Beindersheim/Bistum Speyer sowie Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen.
"Es war eine beeindruckende Feier und ich habe mich sehr gefreut, viele bekannte Gesichter hier zu sehen, mit denen wir aus dem Bonifatiuswerk schon lange miteinander verbunden sind", sagt Monsignore Georg Austen. "Mit dem Kloster St. Marien Munkeby entstand eine neue Ordensgemeinschaft auf alten Wurzeln - denn streng genommen ist das Kloster nur die Fortsetzung einer Tradition, die etwa eineinhalb Kilometer von diesem Standort entfernt bereits vor langer Zeit bestand." Im Jahr 1180 wurde das Zisterzienserkloster von Munkeby erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich 1207 nach Tautra verlegt, diente das alte Kloster fortan nur noch als landwirtschaftliche Außenstelle. "Einst waren die Mönche verschwunden, seit einigen Jahren sind sie wieder da - und das in dieser turbulenten Zeit der Um- und Abbrüche in vielen Regionen unserer Fördergebiete", so Monsignore Georg Austen. "Wir dürfen uns glücklich schätzen, Zeugen eines Ortes zu werden, der nicht nur architektonisch beeindruckend ist, sondern auch ein Ort der Reflexion, des Gebets und der Begegnung zwischen Gott und den Menschen sein wird für all jene, die hierherkommen. Wir sind beeindruckt von diesem Glaubenszeugnis in der Diaspora."
"Ohne die Hilfe, den Beistand und die treue Freundschaft des Bonifatiuswerkes und unserer Freunde in Deutschland wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen", sagt Bischof Erik Varden OCSO. "Zusammen dürfen wir uns jetzt freuen, dass hier an diesem Fleck Erde wieder ein Haus des Gebets entstanden ist, wo schon im 12. Jahrhundert unsere zisterziensischen Vorväter lebten, pflügten und arbeiten - und wer weiß, vielleicht auch Käse machten." Er spielte damit auf den Edelschimmel-Rohmilchkäse nach dem Rezept von Cîteaux an, der in Munkeby hergestellt wird und zur Bekanntheit des Klosters beiträgt - er wird in Geschäften sowie auf Wochenmärkten in Oslo und anderen Großstädten verkauft, und sogar von der norwegischen Königsfamilie gegessen.
Der Prior des Klosters St. Marien in Munkeby Pater Joël Regnard bedankte sich für die ewige Hilfe ("eternal support") des Bonifatiuswerkes sowie bei allen Spenderinnen und Spendern in Deutschland. Mehr als 9 Millionen Euro wurden in das Kloster Munkeby investiert. Rund 2,4 Millionen Euro wurden über das Bonifatiuswerk für dieses Projekt zur Verfügung gestellt. Davon kommen fast 800.000 Euro vom Bonifatiuswerk und 1,6 Millionen Euro vom Diaspora-Kommissariat der deutschen Bischöfe. Spenderinnen und Spender unterstützten mit ihren finanziellen Beiträgen und ihrem Gebet den Kirchbau. Ein Beispiel sind die Eheleute Alois und Renate Jaugstetter aus Würzburg, die mit ihrer Spende den Einbau von zwei der Kirchenfenster in Munkeby ermöglichten.
Pater Arne Marco Kirsebom kommentierte auf Deutsch den Livestream von EWTN. Das Grußwort von Monsignore Georg Austen können Sie auf Deutsch sowie Englisch herunterladen.
(hes)