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Zwei Personalstellen prägten religiösen Dialog und Medienarbeit

Während Marge-Marie Paas den Prozess der Seligsprechung von Erzbischof Eduard Profittlich begleitete (oben links), schuf Katharina Pätzold Räume, in denen sich Menschen über Inhalte des Glaubens und Weltanschauungen austauschten (unten rechts). (Collage: Simon Helmers)
Während Marge-Marie Paas den Prozess der Seligsprechung von Erzbischof Eduard Profittlich begleitete (oben links), schuf Katharina Pätzold Räume, in denen sich Menschen über Inhalte des Glaubens und Weltanschauungen austauschten (unten rechts). (Collage: Simon Helmers)

16.10.2023

Zwei vom Bonifatiuswerk geförderte Personalstellen haben ihre Projekte erfolgreich abgeschlossen. Im Projekt "Kirche ist Vielfalt" im thüringischen Heilbad Heiligenstadt initiierte Katharina Pätzold innovative Formate für den Dialog zwischen religiösen und nichtreligiösen Menschen. Marge-Marie Paas unterstützte hingegen die Medienarbeit in der Apostolischen Administratur Tallinn, um die katholische Kirche in dem estnischen Bistum sichtbarer zu machen. "Wir dürfen auf zwei spannende Projekte mit vielfältigen Lernerfahrungen zurückblicken", sagt Daniel Born, Referent im Bereich Diakonische und missionarische Pastoral des Bonifatiuswerkes und Ansprechpartner für die Personalstellenförderung.
 

Im Dialog andere Glaubensfeste und -traditionen kennenlernen

Die Projektstelle "Kirche ist Vielfalt" wollte Menschen jeden Alters und jeder Lebenssituation ansprechen. Die Hoffnung war, auch diejenigen zu erreichen, die sich von der Kirche abgewendet haben und nun nach Möglichkeiten suchen, im außerkirchlichen Raum ihre Glaubensthemen anzusprechen und Antworten auf ihre Sinnfragen zu finden. "Diese Ziele konnte ich zu einem großen Teil umsetzen", sagt Katharina Pätzold. "Das Projekt hat sich in den zurückliegenden Monaten als ein fester Bestandteil der Caritas-Begegnungsstätte in Heilbad Heiligenstatt etabliert." Hier fanden regelmäßig interreligiöse Höhepunkte statt, die die Menschen zum Dialog einluden - zum Beispiel während des Zuckerfestes oder ein Vortrag über Jüdisches Leben. "Zunehmend hatte ich auch Einzelgespräche mit Menschen, die mich als Ansprechperson für Themen des Glaubens aber auch in schwierigkeiten Lebenssituationen wahrnahmen."

Jede Woche fand zudem ein Hauskreis statt. Hier kamen Menschen zusammen, die einen Ort suchten, um sich abseits von etablierten Strukturen wie Gemeinden und Pfarreien über ihre Gotteserfahrungen auszutauschen. Auch Menschen, die sich nicht aktiv einer Konfession zuordnen oder atheistisch sind, fanden den Weg in die Begegnungsstätte, um sich mit Katharina Pätzold und anderen Interessierten auszutauschen, so die ehemalige Personalstelleninhaberin. "Meine Mitarbeit in den Pfarrgemeinden hat gezeigt, wie stark die pastorale Arbeit auch unter dem Personalmangel leidet. Einige Angebote konnten nur mit meiner Hilfe durchgeführt werden", sagt Katharina Pätzold. "Jedoch sind ein aktives Gemeindeleben und verschiedene Angebote wichtig, um Menschen auf ihrem Glaubensweg zu begleiten." Ein Gruppenangebot werde sie auch nach der Förderung durch das Bonifatiuswerk ehrenamtlich weiterbegleiten. "Ich hoffe, dass auch über die Förderdauer hinaus die geschaffenen Strukturen erhalten bleiben."

Einen weiteren Einblick in ihre Arbeit erhält man hier: Mehr als Kaffee und Kuchen
 

Trotz Herausforderungen sehr gute Erfolge erzielt

Das Katholische Informations- und Medienzentrum bietet seit 2021 Seminare, Vorträge, Buchpräsentationen und verschiedene Online-Veranstaltungen in Tallinn an. Diejenigen, die bereits Mitglied der katholischen Kirche Estlands sind, können hier ein tieferes und reflektierteres Bewusstsein des Glaubens, und denjenigen, die interessiert sind, die Möglichkeit die Wurzeln des katholischen Glaubens zu entdecken. Für die zwei Jahre, in denen die geförderte Personalstelle aktiv ist, sollten drei Leitlinien verfolgt werden: Fokussierung und Straffung der Arbeit des Katholischen Informations- und Medienzentrums; Bewältigung der Herausforderungen der sozialen Medien und der Kommunikation;  Begleitung des Prozesses der Seligsprechung des Erzbischofs Eduard Profittlich SJ.

"Das zweijährige Projekt hat die in der Anfangsphase gesetzten Ziele fast erreicht - angesichts der Schwierigkeiten in den vergangenen zwei Jahren haben wir sehr gute Erfolge erzielt", sagt Marge-Marie Paas. "In der katholischen Kirche hat sich eine Medienszene entwickelt, die sehr aktiv unter anderem über die verschiedenen Aktivitäten, Festtage und die Katechese berichtete." Mit der Corona-Pandemie und dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine habe es immer wieder neue Herausforderungen gegeben, so Marge-Marie Paas: Man musste Wege finden, um die Zielgruppen weiterhin erreichen zu können und seit letztem Jahr zusätzlich überlegen, wie man der griechisch-ukrainischen katholischen Kirche helfen kann. So entstanden Bibelgruppen, Gruppen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, sowie Konzerte, Ausstellungen und Pilgerfahrten. "Um unseren schönen Glauben zu präsentieren, auch anderen schöne Erfahrungen zu bieten und den missionarischen Geist unserer Kirche zu verwirklichen", sagt Marge-Marie Paas.

Ursprünglich sollte auch die Seligsprechung des Erzbischofs Eduard Profittlich SJ im Jahr 2022 oder 2023 stattfinden. "Aber aufgrund der Pandemie musste der Prozess mit dem Heiligen Stuhl fast zwei Jahre lang unterbrochen werden", sagt Marge-Marie Paas. "Dennoch konnten wir das Leben und das Martyrium des Dieners Gottes bekannter machen und es besteht ein großes Interesse in der Gesellschaft an dem Thema."

Marge-Marie Paas wird weiterhin im Katholischen Informations- und Medienzentrum der Apostolischen Administratur Tallins arbeiten - auch ohne geförderter Personalstelle. Mehr Informationen zum Prozess der Seligsprechung von Erzbischof Eduard Profittlich SJ gibt es hier: Fortschritte bei Seligsprechung für Erzbischof Profittlich

(hes)

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Sie haben weitere Fragen zu geförderten Personalstellen? Dann wenden Sie sich gerne an Daniel Born.

Daniel Born

Referent Missionarische und diakonische Pastoral
05251 29 96-26
daniel.born@bonifatiuswerk.de