INTERNATIONALER WELTFRAUENTAG
08.03.2025
Frauenrechte sind Menschenrechte. Daran erinnert der Internationale Weltfrauentag, der sich heute (8. März 2025) zum 115. Mal jährt. Und dieses Erinnern ist lebenswichtig: 2023 wurden allein in Deutschland 360 Mädchen und Frauen Opfer tödlicher Gewalt durch Männer – fast jeden Tag ein Femizid. Weltweit sind Menschen heute dazu aufgerufen, für den Schutz und die Selbstbestimmtheit von Frauen einzutreten. Das Bonifatiuswerk stellt sich solidarisch an die Seite der Opfer und lenkt den Blick gleichzeitig auf die Leistungen, die Frauen für die Gesellschaft, im Beruf und in der Familie erbringen. Das Hilfswerk für den Glauben unterstützt seit vielen Jahren Projekte, die sich für die Rechte, die Würde und den Schutz von Frauen einsetzen.
Ein Beispiel ist das Martinshaus in der westlettischen Stadt Liepaja. Das "Martinmaja" – eine Einrichtung der katholischen Kirche – ist ein Zufluchtsort für Frauen in Not und deren Kinder. Viele der hilfesuchenden Mütter sind alleinerziehend und haben schlimmste Übergriffe erlebt. Das Martinshaus hilft mit allem, was zum Leben notwendig ist: Lebensmittel, Brennholz, Möbel, Barmherzigkeit. Traumatisierte Frauen erhalten therapeutische Hilfe. Die Kinder werden mit Schulsachen und Kleidung versorgt, um ihnen den Weg in eine bessere Zukunft zu ebnen. Das Martinshaus betreut im Schnitt 20 Familien.
Fördermittel erhält auch der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Berlin, der sich um wohnungslose Frauen kümmert. In der SkF-Tagesstätte "Evas Haltestelle" werden Essen und Waschplätze angeboten. Die Notübernachtung "Evas Obdach" ist ein sicherer Schlafplatz für Frauen, die kein Obdach haben. Gerade auf der Straße sind sie besonders schutzlos. Für sie ist auch das SkF-eigene "Duschmobil für Frauen" eine wichtige Anlaufstelle, das an fünf Tagen in der Woche soziale Brennpunkte aufsucht. Bis zu fünf Frauen täglich können hier duschen.
Bei Förderprojekten des Bonifatiuswerkes geht es nie allein um materielle Unterstützung. Bestes Beispiel dafür ist der Steinbildhau-Workshop auf der Huysburg. Hier konnten sich Frauen, die in anstrengenden Berufen arbeiten, kreativ ausleben und ihre inneren Kräfte entdecken. In dem Workshop kamen unter anderem Betreuungskräfte aus der Seniorenhilfe und Erzieherinnen in Leitungsfunktion zusammen. Ihre Aufgabe: Forme aus einem groben, schweren Kalkstein-Brocken dein ganz persönliches Kunstwerk, das dein Inneres spiegelt. Eine Teilnehmerin: "Ich dachte, dass ich das nie hinkriegen werde. Das sah ja überhaupt nicht so aus, wie ich‘s haben wollte. Aber dann allmählich wurde mir der Stein vertrauter. Und ich arbeitete hinein, was mir wichtig ist."
(sah)