"UNSERE IDENTITÄT: CHRISTUS BEZEUGEN"

Bonifatiuswerk eröffnete bundesweite Diaspora-Aktion in Osnabrück

Diaspora-Aktionseröffnung des Bonifatiuswerkes in Osnabrück (von links): Pater Dr. Andreas Knapp (Buchautor), Bischof Berislav Grgic (Prälatur Tromsø in Norwegen), Weihbischof Johannes Wübbe (Bistum Osnabrück), Heinz Paus (Präsident des Bonifatuswerks), Sr. Brigitte (Priorin Marienkloster Tautra), Reinhold Hilbers, Mdl (Niedersächsischer Finanzminister), Sr. Gilchrist (Marienkloster Tautra), Bischof Philippe Jourdan (Tallinn in Estland), Monsignore Georg Austen (Generalsekretär des Bonifatiuswerkes), Burkhard Jasper (Bürgermeister Osnabrück), Martin Guntermann (Geschäftsführer des Bonifatiuswerkes). Foto: Theresa Meier
Diaspora-Aktionseröffnung des Bonifatiuswerkes in Osnabrück (von links): Pater Dr. Andreas Knapp (Buchautor), Bischof Berislav Grgic (Prälatur Tromsø in Norwegen), Weihbischof Johannes Wübbe (Bistum Osnabrück), Heinz Paus (Präsident des Bonifatuswerks), Sr. Brigitte (Priorin Marienkloster Tautra), Reinhold Hilbers, Mdl (Niedersächsischer Finanzminister), Sr. Gilchrist (Marienkloster Tautra), Bischof Philippe Jourdan (Tallinn in Estland), Monsignore Georg Austen (Generalsekretär des Bonifatiuswerkes), Burkhard Jasper (Bürgermeister Osnabrück), Martin Guntermann (Geschäftsführer des Bonifatiuswerkes). (Foto: Theresa Meier)

04.11.2018

Mit einem Festgottesdienst im St. Petrus Dom in Osnabrück und einem Festakt in der Franz-von-Assisi-Schule eröffnete das Bonifatiuswerk am vergangenen Sonntag die bundesweite Diaspora-Aktion der katholischen Kirche. Im gut gefüllten Dom und bei anschließendem Festakt wurde die konkrete Umsetzung des Leitwortes "Unsere Identität: Christus bezeugen"für den Alltag beleuchtet. 

"Jesus macht unzweideutig klar, was die Identität eines Menschen ausmacht, der an Gott glaubt: in jeder Situation neu danach zu fragen, was dieser Glaube für den Umgang mit dem Nächsten, der mir gerade begegnet, konkret bedeutet", erläuterte Weihbischof Johannes Wübbe (Bistum Osnabrück) in seiner Festpredigt.

Predigt von Weihbischof Wübbe: PDF-Download

Christliche Identität verdankt sich dem "Ja" Gottes

In seiner Festrede warnte der bekannte Priester und Buchautor Dr. Andreas Knapp: "Wer sich in seiner Identität nicht fundamental bestätigt fühlt, wird anfällig für den Fundamentalismus jeder Art. Menschen, die sich abgehängt fühlen, greifen dann oft wieder zu kollektiven Identitätsmustern wie etwa der nationalen Identität. Weil sie mit der Unübersichtlichkeit und Orientierungslosigkeit unserer Welt nicht mehr zurechtkommen, beschwören sie etwa die nationale Identität. "Wir sind wieder jemand".

Gegen dieses dunkle Szenario stellte er jedoch unmittelbar die biblische Überzeugung, dass es unsere Welt gibt, "weil Gott mit seinem guten Wort schöpferisch tätig ist. Und es gibt mich und dich, weil Gott auch uns liebevoll beim Namen ruft. Dieses fundamentale Angenommensein ist nicht von Erfolg oder Leistung abhängig. Es gilt grundsätzlich und ist von bleibender Dauer."

Impuls von Bruder Andreas Knapp: PDF-Download

Christ ist man nie für sich selber. Vielmehr will christliche Identität ein Spiegel sein, in dem sich Gottes Güte und Barmherzigkeit widerspiegelt.

Pater Dr. Andreas Knapp

Monsignore Georg Austen, der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, lenkte den Focus auf die Situation der Christen, die sich in den letzten Jahrzehnten in nahezu allen Ländern Europas dramatisch verändert habe. Christinnen und Christen leben heute in vielen Ländern als Minderheit unter anders- oder nichtglaubenden Mitbürgern.

"Wir können und müssen mit- und voneinander lernen, wie Christsein heute aussehen kann in den unterschiedlichen Situationen der einzelnen Länder. Die Kirche in Nordeuropa und dem Baltikum ist eine materiell arme Kirche in einem reichen Land. Denn der Großteil der Katholiken sind nicht reiche Nordeuropäer, sondern arme Einwanderer, die finanziell nicht viel helfen können. Vom Staat gibt es so wenig Unterstützung, dass es ohne Hilfe aus dem Ausland nicht geht", betonte Austen. "

     

Eindrücke vom Festgottesdienst

Der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers betonte die Bedeutung der christlichen Kirchen für Staat und Gesellschaft. „Ich bejahe ausdrücklich die staatliche Unterstützung der Kirchen, weil die Kirchen uns viel zurückgeben. Ohne die Kirchen könnten wir einen Großteil der Sozialleistungen nicht stemmen. Darüber hinaus kann der Staat keine oder nur sehr beschränkt Wertmaßstäbe setzen, auch dafür brauchen wir die Kirchen.“

Wie kann Religion Gesellschaft prägen

DerPräsident des Bonifatiuswerkes, Heinz Paus, bedankte sich für die Gastfreundschaft des Bistums Osnabrück und stellte die Teilnahme am Europäischen Kulturerbejahr als aktuelles Projekt des Bonifatiuswerkes vor. „Die Frage, wie Religion die Gesellschaft prägen kann, beschäftigt uns bei nahezu allen Projekten. Im Europakongress vom 21. bis 23. November wird diese Frage mit renommierten Vertretern aus der Politik, dem Christentum, Judentum und Islam diskutiert.“

     

Eindrücke vom Festakt

Musikalischen Schwung erhielt der Festakt durch die Big Band der Angelaschule in Osnabrück unter Leitung von Ekkehard Sauer, die Jazz auf hohem Niveau spielte. Ludger Abeln vom Caritasverband Osnabrück moderierte mit Humor und Esprit.

(nd/tm)